Die Behandlung von Durchfall richtet sich nach der jeweiligen Ursache.
Akuter Durchfall erfordert nicht immer eine sofortige Therapie und klingt meist innerhalb weniger Tage ab. Bei schwereren Verläufen ist eine medikamentöse Behandlung angezeigt.
Kann ich selbst etwas gegen Durchfall tun?
Bei Durchfall können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Bei akutem Durchfall verlieren Sie viel Flüssigkeit. Diese sollte mit salz- und zuckerhaltigen Getränken ersetzt werden. Geeignet sind beispielsweise Brühe oder gesüßter Tee, jedoch keine Erfrischungsgetränke. Trinken Sie kleine Mengen in regelmäßigen Abständen. Auch wenn Sie das Gefühl haben, die Flüssigkeit wird direkt wieder ausgeschieden, ist es wichtig, kleine Mengen zu trinken, um einer Dehydratation vorzubeugen.
- Nahrungsaufnahme: Versuchen Sie, etwas zu essen, um Ihre Kräfte zu erhalten. Grundsätzlich können Sie alles essen. Empfehlenswert sind ballaststoffreiche Lebensmittel, da Ballaststoffe den Stuhl eindicken.
- Hygiene: Achten Sie auf sorgfältige Hygiene. Waschen Sie Ihre Hände nach dem Toilettengang und vor der Zubereitung von Speisen. Dies dient auch der Vorbeugung.
- Medikamentenanpassung: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie vermuten, dass Ihre Medikamente Durchfall verursachen. Setzen Sie Medikamente jedoch niemals eigenmächtig ab.
Medikamente gegen Durchfall
Das Hauptziel der medikamentösen Behandlung ist es, einer Dehydratation vorzubeugen oder diese zu behandeln. Lesen Sie stets die Packungsbeilage der verwendeten Präparate.
- ORS (oral rehydration solution): Bei Anzeichen einer Dehydratation kann ORS verordnet werden (auch rezeptfrei erhältlich). Es handelt sich um eine Mischung aus Salzen und Traubenzucker in Pulverform oder als Brausetablette. Das Präparat muss in Wasser aufgelöst werden. Verwenden Sie dazu sauberes, stilles Mineralwasser. Falls Sie die Lösung nicht auf einmal trinken können, nehmen Sie über den Tag verteilt regelmäßig kleine Schlucke. Bei natriumarmer Diät oder Diabetes sollte auf den Salz- und Zuckergehalt von ORS geachtet werden. Hält das Erbrechen trotz ORS länger als einen Tag an oder der Durchfall ist nach drei Tagen nicht abgeklungen, wenden Sie sich an einen Arzt.
- Loperamid(-oxid): Loperamid (-oxid) kann eine praktische Lösung sein, wenn Sie beispielsweise verreisen oder einen wichtigen Termin wahrnehmen müssen. Der Durchfall stoppt in der Regel innerhalb weniger Stunden, die Wirkung hält vier bis sechs Stunden an. Loperamid hemmt die Darmbewegungen und erhöht den Tonus des Afterschließmuskels, wodurch der Stuhldrang verringert wird. Der Stuhl verbleibt länger im Darm und kann eindicken. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn der Durchfall trotz Loperamid nach zwei Tagen nicht gestoppt ist. Sobald kein Durchfall mehr besteht, sollte die Einnahme spätestens nach zwölf Stunden beendet werden, da sonst Verstopfung auftreten kann. Konsultieren Sie Ihren Arzt bei starken Bauchschmerzen.
- Azithromycin: Bei schwerer infektiöser Diarrhö, bei der der Erreger noch nicht bekannt ist, kann Azithromycin eingesetzt werden. In der Regel wird der Arzt zudem eine Stuhluntersuchung veranlassen, um die verursachenden Bakterien zu identifizieren. Je nach Ergebnis kann gegebenenfalls ein anderes Antibiotikum gewählt werden.
Alternative Behandlungen
Für Durchfall sind keine wirksamen alternativen Behandlungen bekannt. Früher wurde Aktivkohle (Norit) verwendet, jedoch gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise auf deren Wirksamkeit.
Ein gesunder Lebensstil ist grundsätzlich empfehlenswert und bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts besonders wichtig, um Beschwerden zu lindern oder vorzubeugen. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, wenig Stress und ausreichend Schlaf.