Restless Legs (unruhige Beine)

Restless Legs, auch als unruhige Beine bekannt, ist eine neurologische Erkrankung, bei der ein unangenehmes Gefühl in den Beinen empfunden wird, verbunden mit einem unaufhaltsamen Drang, diese zu bewegen. Dies kann sich als Kribbeln, Jucken oder allgemein störendes Empfinden äußern.

Behandlungen bei Restless Legs

Was sind Restless Legs?

Obwohl diese Erkrankung als harmlos gilt, ist sie dennoch sehr belastend. Es ist kaum möglich, die Beine zur Ruhe kommen zu lassen, und es besteht ein ständiger Drang, die Beine zu bewegen, um das unangenehme Gefühl zu lindern. Dieses Empfinden kann sich als Kribbeln oder Jucken äußern, aber auch als Müdigkeit oder allgemeines Unwohlsein. Besonders nach längerem Sitzen, etwa nach einem langen Flug, sowie abends vor dem Einschlafen, treten die Beschwerden verstärkt auf. Auch nachts können Betroffene darunter leiden; in solchen Fällen kommt es während des Schlafs zu unwillkürlichen Bewegungen der Beine. Dies führt dazu, dass der Schlaf gestört ist und tagsüber Müdigkeit auftritt.

Was sind die Symptome von unruhigen Beinen?

Unruhige Beine lassen sich meist anhand der Symptome gut erkennen. Die Diagnose kann zudem durch eine Schlafuntersuchung bestätigt werden. Diese Untersuchung kann entweder zu Hause oder in einer spezialisierten Schlafklinik erfolgen. Dabei wird das Verhalten während des Schlafs beobachtet. Es wird erfasst, ob plötzliche, unwillkürliche Bewegungen auftreten. Zudem werden während des Schlafs verschiedene Körperfunktionen gemessen, wie Puls, Brust- und Bauch-Atmung, Mund- und Nasen-Atmung sowie der Sauerstoffgehalt im Blut. Es wird ebenfalls geprüft, ob andere Erkrankungen vorliegen, die Restless Legs verursachen könnten.

Obwohl die meisten Symptome von Restless Legs bei allen Betroffenen ähnlich sind, leiden manche Menschen insbesondere nachts unter unwillkürlichen Bewegungen der Beine. Auch Frauen, die während der Schwangerschaft unruhige Beine entwickeln, sind nach der Schwangerschaft häufig beschwerdefrei.

Es ist zu beachten, dass Restless Legs immer wieder auftreten können. Die meisten Betroffenen erleben Phasen mit geringeren und Phasen mit stärkeren Beschwerden. Zudem tritt die Erkrankung unruhige Beine häufig gemeinsam mit der Schlafstörung PLMD (Periodic Limb Movement Disorder) auf. Dabei bewegen sich Beine oder Arme während des Schlafs unwillkürlich. Dies kann sich tagsüber sehr negativ auf die Stimmung auswirken.

Was sind die Ursachen von Restless Legs?

Die genauen Ursachen von Restless Legs sind bislang nicht abschließend geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass die Erkrankung häufiger bei Personen über 45 Jahren sowie bei Frauen auftritt. Zudem besteht eine erbliche Komponente: In etwa der Hälfte der Fälle tritt das Phänomen familiär gehäuft auf. Auch schwangere Frauen sind häufiger betroffen. Restless Legs während der Schwangerschaft können durch Eisenmangel ausgelöst werden. Daher tritt die Erkrankung vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel auf, da in dieser Zeit Eisenmangel häufiger vorkommt.

Es ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, warum Eisenmangel unruhige Beine verursachen kann. Eine mögliche Erklärung ist, dass dies mit einer verminderten Dopaminproduktion zusammenhängt. Dadurch kann die Kommunikation zwischen Gehirn und Nervensystem beeinträchtigt sein, was zu unwillkürlichen Bewegungen führen kann.

Es wurde ebenfalls nachgewiesen, dass ein erhöhter Östrogenspiegel während der Schwangerschaft zu den Beschwerden von Restless Legs beitragen kann. Ein Mangel an bestimmten Vitaminen, wie Folsäure und Vitamin B12, kann ebenfalls eine Ursache für Restless Legs darstellen.

Bekannt ist auch, dass bestimmte chronische Erkrankungen wie Diabetes, Nierenerkrankungen, Rheuma und Schilddrüsenerkrankungen mit der Entstehung von Restless Legs in Zusammenhang stehen.

Schließlich erhöhen bestimmte Medikamente, wie Antidepressiva sowie Mittel gegen Übelkeit und Allergien, das Risiko für unruhige Beine.

Behandlung und Medikation

Obwohl vieles über diese Erkrankung noch nicht abschließend erforscht ist, gibt es dennoch einige Maßnahmen, die Sie selbst gegen unruhige Beine ergreifen können. Auch bestimmte Medikamente können dazu beitragen, die Symptome zu lindern.

Kann ich selbst etwas gegen Restless Legs tun?

Folgende Faktoren können die Beschwerden möglicherweise verstärken:

  • Alkoholkonsum
  • Kaffeekonsum
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel

Eine gesunde Lebensweise ist daher in jedem Fall ratsam, um die Beschwerden durch unruhige Beine zu verringern.

Eine alternative Behandlungsmöglichkeit ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Diese fördern tagsüber die Durchblutung, wodurch die Beschwerden von Restless Legs gemindert werden können.

Auch eine erhöhte Magnesiumzufuhr kann helfen, die Symptome zu lindern. Magnesium unterstützt die Funktion von Muskeln und Nervensystem und beugt Muskelkrämpfen vor. Um mehr Magnesium aufzunehmen, können Sie Lebensmittel wie Bananen, Nüsse, Avocados, Spinat und Hülsenfrüchte verzehren oder Magnesiumpräparate verwenden.

Auch manuelle Therapie und Podotherapie können bei unruhigen Beinen hilfreich sein, ebenso wie Massagen und Yoga. All diese Methoden fördern die Durchblutung der Beine und sorgen für mehr Entspannung, was das Einschlafen erleichtern kann.

Medikamente gegen unruhige Beine

Es gibt keine spezifischen Medikamente zur Heilung von Restless Legs. In der Regel werden keine allgemeinen Medikamente verschrieben, da diese nicht immer wirksam sind und Nebenwirkungen verursachen können. In manchen Fällen sind die Beschwerden jedoch so ausgeprägt, dass die Betroffenen tagsüber aufgrund von Schlafmangel oder unruhigen Nächten nicht mehr richtig funktionieren können. In solchen Fällen verschreibt der Hausarzt oder gegebenenfalls der Neurologe Medikamente.

Beispiele hierfür sind Ropinirol und Pramipexol, sogenannte Dopamin-Agonisten. Diese Medikamente ahmen die Wirkung von Dopamin nach, einer Substanz im Gehirn, die für die reibungslose Übertragung von Reizen und damit für die Muskelbewegungen notwendig ist. Die Wirkung von Dopamin-Agonisten ist jedoch nicht immer optimal, nicht jeder profitiert davon und sie können zahlreiche Nebenwirkungen verursachen. Bei längerer Anwendung dieser Medikamente kann sich die Erkrankung sogar verschlimmern. In der Regel beginnt die Behandlung mit einer Dosierung von 0,088 mg pro Tag, die 2–3 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden sollte. Falls erforderlich, kann die Dosis alle 4–7 Tage bis maximal 0,54 mg pro Tag erhöht werden.

Zusätzliche Risiken und Nebenwirkungen

Wie jedes Medikament können auch Dopamin-Agonisten Nebenwirkungen verursachen, auch wenn nicht jeder davon betroffen ist. Beispiele für Nebenwirkungen von Ropinirol und Pramipexol sind:

  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Abnorme Träume
  • Verwirrtheit
  • Erbrechen
  • Müdigkeit

Ropinirol und Pramipexol dürfen nicht in Kombination mit Antipsychotika angewendet werden. Beachten Sie zudem, dass Alkoholkonsum das Risiko für plötzliche Schlafattacken erhöhen kann. Sprechen Sie stets mit Ihrem Arzt, wenn Sie diese Medikamente einnehmen möchten und schwanger sind oder stillen. Haben Sie Fragen zu unruhigen Beinen? Dokteronline.com kann Ihnen weiterhelfen. Auf unserer Website können Sie ein Beratungsgespräch mit einem registrierten EU-Arzt vereinbaren, der Sie weiter begleiten und gegebenenfalls die geeignete Behandlung verschreiben kann.

Quellen

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