Bluthochdruck

Einen Bluthochdruck (auch als Hypertonie bezeichnet) bemerkt man in der Regel nicht. Dennoch ist er gefährlich; ein zu hoher Blutdruck kann die Blutgefäße sowie Organe schädigen. Dadurch erhöht sich das Risiko für eine ernsthafte Erkrankung. Glücklicherweise lässt sich Bluthochdruck meist gut durch eine angepasste Lebensweise und/oder die Einnahme von Medikamenten behandeln.

Was ist Bluthochdruck?

Der Blutdruck gibt an, wie hoch der Druck auf die Blutgefäße ist. Dieser Druck schwankt: In dem Moment, in dem das Herz sich zusammenzieht, wird das Blut durch den Körper gepumpt und der Druck auf die Gefäße ist relativ hoch. Dies ist der „obere Wert“ (Systole). Wenn das Herz sich anschließend wieder entspannt, nimmt der Druck auf die Gefäße wieder ab. Das nennt man den „unteren Wert“ (Diastole).

Der Druck auf die Blutgefäße kann aus unterschiedlichen Gründen ansteigen. Ein solcher Bluthochdruck ist gefährlich, weil dann eine hohe Spannung auf die Blutgefäße wirkt. Das erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Organschäden.

Wann ist der Blutdruck zu hoch?

Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen. Ärztinnen und Ärzte orientieren sich dabei an folgenden Richtwerten:

Oberer Wert:

  • Bis 120 mmHg: idealer Blutdruck
  • 120-140 mmHg: normaler Blutdruck
  • 140-180 mmHg: erhöhter Blutdruck
  • 180 mmHg oder höher: stark erhöhter Blutdruck

Unterer Wert:

  • 90 mmHg oder niedriger: der Blutdruck ist gut
  • 90 bis 110 mmHg: erhöhter Blutdruck
  • 110 mmHg oder höher: stark erhöhter Blutdruck

Der Blutdruck schwankt im Tagesverlauf und manchmal sogar von Woche zu Woche. Daher wird empfohlen, den Blutdruck über mehrere Tage hinweg mehrmals täglich zu messen oder messen zu lassen. So erhält man ein gutes Bild vom durchschnittlichen Blutdruck.

Symptome bei Bluthochdruck

Die meisten Menschen bemerken einen Bluthochdruck nicht. Erst wenn der Blutdruck stark erhöht ist, können Beschwerden auftreten. Symptome bei Bluthochdruck sind in diesem Fall beispielsweise:

  • Kopfschmerzen;
  • Übelkeit;
  • Müdigkeit;
  • Kurzatmigkeit;
  • Unruhe.

Gerade weil Hypertonie in der Regel keine Beschwerden verursacht, ist es wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu messen oder messen zu lassen. So kann rasch eingegriffen werden, wenn der Blutdruck steigt. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder andere Komplikationen bleibt dann gering.

Ursachen für Bluthochdruck

Bluthochdruck ist weit verbreitet. Das ist wenig verwunderlich, denn es gibt viele Faktoren, die den Blutdruck beeinflussen. Die bekanntesten Ursachen für Hypertonie sind unter anderem:

  • Alter. Mit zunehmendem Alter verlieren die Blutgefäße an Elastizität. Sie können sich dann nicht mehr so gut weiten, wenn das Blut durch den Körper gepumpt wird. Dadurch steigt der Druck auf die Gefäße. Es empfiehlt sich daher, ab einem Alter von 40 Jahren regelmäßig den Blutdruck zu kontrollieren;
  • Vererbung. In manchen Familien tritt Bluthochdruck häufiger auf. Haben Sie Familienmitglieder mit Hypertonie, sollten Sie besonders auf Ihren Blutdruck achten;
  • Lebensstil. Faktoren wie Übergewicht, unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, Stress, Rauchen und Alkoholkonsum tragen alle zu einem erhöhten Blutdruck bei;
  • Schwangerschaft. Manche Frauen entwickeln während der Schwangerschaft einen Bluthochdruck;
  • Bestimmte Erkrankungen, wie Nierenerkrankungen, Schlafapnoe und eine Schilddrüsenunterfunktion, können Bluthochdruck verursachen;
  • Medikamenteneinnahme. Manche Medikamente führen als Nebenwirkung zu einem erhöhten Blutdruck;
  • Übermäßiger Lakritzgenuss. Diese Lebensmittel enthalten Glycyrrhizin, einen Stoff, der bewirkt, dass der Körper mehr Flüssigkeit speichert, wodurch der Blutdruck steigt;
  • Zu hoher Salzkonsum. Auch wenn Sie viel Salz zu sich nehmen, speichert der Körper mehr Flüssigkeit und der Blutdruck kann steigen.

Gut zu wissen: Oft lässt sich keine eindeutige Ursache für Bluthochdruck feststellen. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Kombination verschiedener Faktoren.

Behandlung & Medikamente bei Hypertonie

Der Blutdruck lässt sich in der Regel gut beeinflussen. Sie können selbst viel dazu beitragen. Es gibt aber auch Medikamente, die helfen, den Blutdruck zu senken.

Selbstmaßnahmen bei Bluthochdruck

Bei Bluthochdruck müssen Sie nicht immer sofort an Medikamente denken. Sie können selbst viel tun, um den Blutdruck zu senken. Ein gesunder Lebensstil (ausgewogenere Ernährung, regelmäßige Bewegung, weniger Stress) ist dabei der wichtigste Ansatz.

Sind Sie übergewichtig, kann auch die Gewichtsreduktion auf ein normales Maß sehr hilfreich sein. Eine Ärztin, ein Arzt oder eine Ernährungsberatung kann Sie dabei unterstützen.

Rauchen Sie? Versuchen Sie, damit aufzuhören. Rauchen verengt die Blutgefäße und hat somit einen blutdrucksteigernden Effekt.

Blutdrucksenkende Medikamente

Manchmal reicht eine angepasste Lebensweise nicht aus. In diesem Fall wird eine Ärztin oder ein Arzt Medikamente verschreiben. Es gibt verschiedene Arten von Blutdrucksenkern. Die bekanntesten sind:

ACE-Hemmer. Dies sind Medikamente, die die Wirkung von ACE (einem Stoff, der die Blutgefäße verengt) hemmen, wodurch sich die Blutgefäße etwas weiten. So kann mehr Blut durch die Adern fließen und der Blutdruck sinkt. Medikamente aus dieser Gruppe enden auf pril. Die Wirkstoffe heißen zum Beispiel Ramipril, Quinapril oder Benazepril.

Angiotensin-II-Blocker. Diese Arzneimittel hemmen die Wirkung des gefäßverengenden Hormons Angiotensin-II. Auch dies hat eine entspannende Wirkung auf die Blutgefäße, sodass das Blut leichter durchfließen kann. Die Wirkstoffe enden auf artan (wie Valsartan, Losartan, Candesartan).

Calciumantagonisten. Diese Arzneimittel erweitern die Blutgefäße, indem sie die Calciumaufnahme in die Zellen blockieren. Sie erkennen sie an dem Namen, der auf dipin endet (Amlodipin, Lercanidipin, Nicardipin). Einige Sorten senken zudem die Herzfrequenz, wodurch das Blut ruhiger durch den Körper gepumpt wird. Das sorgt für einen zusätzlichen blutdrucksenkenden Effekt.

Betablocker. Diese Medikamente können die Aufnahme von Stresshormonen in die Zellen blockieren. Dadurch schlägt das Herz ruhiger und das Blut fließt ebenfalls ruhiger durch die Adern, wodurch der Blutdruck sinkt. Die Wirkstoffe enden auf lol. Propranolol ist zum Beispiel ein bekannter Betablocker, ebenso wie Metoprolol und Atenolol.

Diuretika. Im Volksmund werden diese Medikamente auch „Wassertabletten“ genannt. Sie sorgen dafür, dass die Nieren mehr Flüssigkeit und Salze ausscheiden. Dadurch enthält das Blut weniger Wasser und das Volumen nimmt ab. Die Adern werden so weniger belastet und der Blutdruck sinkt.

Welche Blutdruckmedikamente brauche ich?

Eine Ärztin oder ein Arzt entscheidet, welches Medikament gegen Bluthochdruck am besten zu Ihnen passt. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Ihrem Alter und ob Sie noch andere Medikamente einnehmen. Ärztinnen und Ärzte können bestimmte Medikamente auch miteinander kombinieren. Sie müssen dann zum Beispiel eine Wassertablette und einen Betablocker einnehmen.

Beachten Sie, dass Blutdruckmedikamente Nebenwirkungen verursachen können, wie Schwindel, Benommenheit, Herzklopfen oder Reizhusten. Außerdem sind Arzneimittel gegen Hypertonie nicht für alle geeignet. Blutdruckmedikamente sind daher in vielen Fällen nur auf Rezept erhältlich.

Ebenfalls wichtig: Überwachen Sie Ihren Blutdruck während der Behandlung. Das geht ganz einfach zu Hause mit einem Handgelenk-Blutdruckmessgerät. Sie können aber auch Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt bitten, Ihren Blutdruck regelmäßig zu messen. Haben Sie Fragen zu Ihrem Blutdruckmedikament, wenden Sie sich immer an eine Ärztin, einen Arzt oder eine Apothekerin bzw. einen Apotheker.

Quellen

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