Kann ich selbst etwas gegen Psoriasis tun?
Das Beste, was Sie tun können, ist, die auslösenden Faktoren, die die Beschwerden verschlimmern, so weit wie möglich zu vermeiden.
- Cremen Sie Ihre Haut beispielsweise stets mit einer hochwertigen Sonnencreme ein, um Verbrennungen zu verhindern.
- Halten Sie Ihre Nägel kurz, damit Sie sich nicht versehentlich kratzen. Dadurch können nämlich Blutpunkte auf der Haut entstehen.
- Duschen Sie nicht zu heiß und baden Sie nicht zu lange. Dies trocknet die Haut aus und kann die Schuppenbildung verstärken.
- Verwenden Sie auch nicht zu viel Seife, da diese reizende Stoffe enthalten kann, welche die Haut nicht gut verträgt und austrocknen kann.
Zudem ist es ratsam, zu beobachten, wann Ihre Beschwerden nachlassen oder zunehmen. Versuchen Sie beispielsweise, für eine gewisse Zeit keinen Alkohol zu trinken, mit dem Rauchen aufzuhören oder Gluten zu meiden. So erhalten Sie einen besseren Überblick darüber, welche Trigger den größten Einfluss auf Ihre Beschwerden haben.
Medikamente gegen Psoriasis
Die Behandlungsmethode der Psoriasis richtet sich nach Schweregrad, Ausdehnung und Lokalisation der Hautveränderungen. Zudem spielen die Wirksamkeit und Nebenwirkungen der Therapie sowie das Alter des Patienten eine Rolle. Leider ist eine vollständige Heilung der Psoriasis bislang nicht möglich.
Um Austrocknung, Reizung, Juckreiz, Rötung und Schuppung der Haut zu vermeiden, wird empfohlen, zweimal täglich eine neutrale, nicht-medikamentöse Salbe aufzutragen.
Beispiele hierfür sind: Lanettecreme, Kühlcreme und Vaseline-Cetomacrogolcreme. Wenden Sie diese Pflege über mehrere Monate hinweg an und setzen Sie die Anwendung auch dann fort, wenn die Beschwerden nachlassen oder verschwinden.
Sollte dies nicht ausreichen oder nehmen in bestimmten Phasen Schuppen und Juckreiz zu, kann der Arzt eine Salbe mit einem Entzündungshemmer wie einem Kortikosteroid verschreiben. Dieses Präparat hemmt die Hautentzündung und lindert den Juckreiz. In der Regel wirken Kortikosteroide schnell und effektiv. Waschen Sie nach der Anwendung die Hände und verwenden Sie weiterhin die neutrale Salbe.
Sollte auch diese Salbe nicht ausreichend wirken, kann der Arzt ein Vitamin-D-Analogon verschreiben. Hierbei handelt es sich um eine Salbe, die den Hautausschlag reduziert. Oftmals muss diese Salbe in Kombination mit Kortikosteroiden angewendet werden. Es kann zudem sein, dass Ihr Arzt empfiehlt, nach dem Auftragen einer Salbe einen Hydrokolloidverband auf die Haut zu kleben, damit diese besser einziehen kann.
Im Falle von Psoriasis capitis, also Psoriasis vulgaris auf der behaarten Kopfhaut, treten Schuppen zwischen den Haaren auf, was an gewöhnliche Schuppen erinnern kann. In diesem Fall verschreibt der Hausarzt zunächst ein Steinkohlenteershampoo. Steinkohlenteer reduziert die Anzahl und Größe der Hautzellen und wirkt zudem entzündungshemmend sowie antiseptisch.
Beachten Sie jedoch, dass dieses Shampoo dauerhafte braun-schwarze Flecken auf Textilien hinterlassen kann. Zudem hat das Shampoo einen unangenehmen Geruch. Seien Sie vorsichtig beim Entfernen der Schuppen von der Kopfhaut, da Verletzungen die Psoriasis verschlimmern können. Kratzen Sie nicht an den Stellen, sondern entfernen Sie die Schuppen durch vorsichtiges Kämmen der Haare.
Wenn das Steinkohlenteershampoo nicht ausreichend wirkt, kann Ihr Hausarzt eine Lanettecreme FNA mit 10 % Salicylsäure verschreiben. Diese sollte in die Kopfhaut einmassiert werden.
Als letzte Maßnahme kann zudem Cetomacrogolsalbe mit 25 % Cetiol V angewendet werden.
Bei schwerer oder sehr ausgedehnter Psoriasis erfolgt eine Überweisung an einen Dermatologen. Dieser kann stärkere Medikamente wie Ciclosporin, Acitretin oder Methotrexat verschreiben. Der Nachteil dieser Präparate ist, dass sie zahlreiche Nebenwirkungen haben können.
Zusätzliche Risiken und Nebenwirkungen
Kortikosteroide sind in unterschiedlichen Stärken erhältlich. Wenn Sie Kortikosteroide nicht häufiger oder länger anwenden als vom Hausarzt verordnet, treten Nebenwirkungen nur selten auf.
Bei zu häufiger oder zu großflächiger Anwendung von Kortikosteroid-Cremes oder -Salben kann die Haut jedoch dünner werden und verblassen. Um eine Überdosierung zu vermeiden, kann der Hausarzt Ihnen erklären, wie viel Salbe Sie pro Körperregion verwenden sollten.
Alternative Behandlungen
Schließlich können Sie sich auch für alternative Behandlungen entscheiden, wie beispielsweise eine Kur am Toten Meer. Die Sonne und das salzhaltige Wasser führen bei vielen Patientinnen und Patienten zu einer Linderung der Symptome. Studien zufolge hat dies einen positiven Einfluss auf die „Lebensqualität“.
Haben Sie Fragen zu Psoriasis? Dokteronline.com unterstützt Sie gerne. Auf unserer Website können Sie eine Beratung mit einem registrierten EU-Arzt vereinbaren, der Sie weiter betreuen und gegebenenfalls die passende Behandlung verschreiben kann.