Psoriasis

Psoriasis ist eine chronische Hauterkrankung der obersten Hautschicht. Diese ist verdickt und schuppt, da die Hautzellen zu schnell wachsen. Psoriasis ist nicht ansteckend und kann in jedem Lebensalter auftreten.

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Was ist Psoriasis?

Psoriasis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der sich die Hornzellen der Epidermis beschleunigt teilen. Die Haut besteht aus verschiedenen Schichten. Die oberste Schicht, die sogenannte Hornschicht, setzt sich aus verhärteten und abgestorbenen Hautzellen zusammen. Bei Personen mit Psoriasis ist das Immunsystem überaktiv, wodurch die Hautzellen in erhöhtem Tempo gebildet werden. Dies führt zu Schuppung sowie zu einer verdickten, entzündeten, schmerzhaften und geröteten Haut.

Die Haut kann jucken und es gibt Phasen, in denen sich das Hautbild plötzlich deutlich verbessert oder verschlechtert. Psoriasis ist nicht ansteckend und kann in jedem Lebensalter auftreten, tritt jedoch überwiegend bei Erwachsenen auf. Veränderungen an den Nägeln sowie Gelenkbeschwerden zählen ebenfalls zu den Symptomen dieser Hauterkrankung.

Welche Formen von Psoriasis gibt es?

Es existieren verschiedene Formen von Psoriasis. Die wichtigsten sind:

  • Psoriasis vulgaris
  • Psoriasis guttata
  • Psoriasis pustulosa
  • Arthritis psoriatica
  • Psoriasis erythrodermie
  • Psoriasis capitis
  • Psoriasis inversa
  • Psoriasis unguum
  • Psoriasis palmaris

Psoriasis vulgaris

Psoriasis vulgaris ist die am häufigsten vorkommende Form und wird auch als Plaque-Psoriasis oder gewöhnliche Psoriasis bezeichnet. Rund 80 % der Betroffenen leiden an dieser Variante. Charakteristisch für Psoriasis vulgaris ist die Ausbildung von weißen Hautschuppen auf geröteter Haut. Diese Areale sind klar abgegrenzt, die Schuppen erscheinen silbrig-weiß, die darunterliegende Haut ist glänzend rot und beim Ablösen der Schuppen treten kleine Blutstropfen auf.

Auch können bei Psoriasis vulgaris die Nägel verfärbt sein, kleine Grübchen aufweisen oder brüchig werden. Ein geringer Anteil der Betroffenen mit dieser Form von Psoriasis leidet zusätzlich unter Gelenkbeschwerden.

Psoriasis guttata

Psoriasis guttata, auch Tropfenpsoriasis genannt, ist eine Form, bei der innerhalb kurzer Zeit kleine Psoriasisstellen entstehen. Diese tritt vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen auf und heilt meist spontan ab.

Psoriasis pustulosa

Psoriasis pustulosa ist eine akute Form der Psoriasis, bei der Eiterbläschen auf der Haut erscheinen. Diese Areale treten meist an den Handflächen und Fußsohlen auf, wobei die Haut gerötet und verdickt ist.

Arthritis psoriatica

Arthritis psoriatica ist eine chronische Entzündung der Gelenke in Kombination mit Haut- und Nagelveränderungen, wie sie bei Psoriasis auftreten. Die Gelenkschmerzen betreffen vor allem die kleinen Gelenke der Hände und Füße. Bei der Behandlung dieser Psoriasisform arbeitet der Dermatologe häufig mit einem Rheumatologen zusammen.

Psoriasis erythrodermie

Psoriasis erythrodermie ist eine schwere Form der Psoriasis, bei der der gesamte Körper betroffen ist. Schuppung und Plaquebildung treten dabei seltener auf. Stattdessen ist eine große Hautfläche gerötet. Psoriasis erythrodermie kann durch Medikamente ausgelöst werden und lebensbedrohlich sein.

Weitere Formen

  • Psoriasis capitis ist Psoriasis vulgaris auf der behaarten Kopfhaut.
  • Psoriasis inversa befindet sich in den Hautfalten, wie Achselhöhlen und Leisten.
  • Psoriasis unguum betrifft die Nägel.
  • Psoriasis palmaris betrifft die Handflächen und Fußsohlen.
Symptome der Psoriasis

Die wichtigsten Anzeichen einer Psoriasis sind rote, schuppende Hautareale. Diese Stellen können anfangs jucken und treten vor allem am Kopf, an den Ellbogen, Knien und im unteren Rückenbereich auf. Die Schuppen sind weiß oder silbergrau und lösen sich leicht ab.

Bei Psoriasis inversa treten die Hautveränderungen vor allem in den Hautfalten wie in der Leiste oder den Achselhöhlen auf. Es können zudem kleine Dellen in den Nägeln sowie Gelenkbeschwerden an Händen und Füßen auftreten. Im Gegensatz zu Ekzemen ist Psoriasis im Gesicht nahezu nie zu finden.

Was sind die Ursachen von Psoriasis?

Die Ursache der Psoriasis ist nicht abschließend geklärt, jedoch ist bekannt, dass genetische, immunologische und Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Das bedeutet:

  • Es liegt eine Entzündung vor, wodurch sich die Hautzellen zu schnell teilen.
  • Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung.
  • Vererbung spielt eine Rolle. Wenn beide Elternteile Psoriasis haben, besteht für das Kind ein Risiko von 50 %, die Hauterkrankung zu entwickeln.

Darüber hinaus ist bekannt, dass bestimmte Faktoren Psoriasis auslösen oder eine bestehende Psoriasis verschlimmern können, sofern eine genetische Veranlagung für die Entwicklung der Hauterkrankung besteht. Diese Faktoren werden als Trigger bezeichnet.

Beispiele für solche Trigger sind:

  • Infektionen
  • Verletzungen oder Verbrennungen der Haut
  • Stress
  • Bestimmte Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel wie Jod, Lithium, Betablocker, Malariamedikamente, Ibuprofen und Diclofenac.

Zudem ist bekannt, dass Psoriasis häufiger bei Personen auftritt, die rauchen oder regelmäßig Alkohol konsumieren. Auch das Klima, hormonelle Faktoren, bestimmte Krebserkrankungen sowie der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel wie Gluten gelten als mögliche Trigger. Dies ist jedoch wissenschaftlich noch nicht abschließend belegt.

Behandlung und Medikamente gegen Psoriasis

Kann ich selbst etwas gegen Psoriasis tun?

Das Beste, was Sie tun können, ist, die auslösenden Faktoren, die die Beschwerden verschlimmern, so weit wie möglich zu vermeiden.

  • Cremen Sie Ihre Haut beispielsweise stets mit einer hochwertigen Sonnencreme ein, um Verbrennungen zu verhindern.
  • Halten Sie Ihre Nägel kurz, damit Sie sich nicht versehentlich kratzen. Dadurch können nämlich Blutpunkte auf der Haut entstehen.
  • Duschen Sie nicht zu heiß und baden Sie nicht zu lange. Dies trocknet die Haut aus und kann die Schuppenbildung verstärken.
  • Verwenden Sie auch nicht zu viel Seife, da diese reizende Stoffe enthalten kann, welche die Haut nicht gut verträgt und austrocknen kann.

Zudem ist es ratsam, zu beobachten, wann Ihre Beschwerden nachlassen oder zunehmen. Versuchen Sie beispielsweise, für eine gewisse Zeit keinen Alkohol zu trinken, mit dem Rauchen aufzuhören oder Gluten zu meiden. So erhalten Sie einen besseren Überblick darüber, welche Trigger den größten Einfluss auf Ihre Beschwerden haben.

Medikamente gegen Psoriasis

Die Behandlungsmethode der Psoriasis richtet sich nach Schweregrad, Ausdehnung und Lokalisation der Hautveränderungen. Zudem spielen die Wirksamkeit und Nebenwirkungen der Therapie sowie das Alter des Patienten eine Rolle. Leider ist eine vollständige Heilung der Psoriasis bislang nicht möglich.

Um Austrocknung, Reizung, Juckreiz, Rötung und Schuppung der Haut zu vermeiden, wird empfohlen, zweimal täglich eine neutrale, nicht-medikamentöse Salbe aufzutragen.

Beispiele hierfür sind: Lanettecreme, Kühlcreme und Vaseline-Cetomacrogolcreme. Wenden Sie diese Pflege über mehrere Monate hinweg an und setzen Sie die Anwendung auch dann fort, wenn die Beschwerden nachlassen oder verschwinden.

Sollte dies nicht ausreichen oder nehmen in bestimmten Phasen Schuppen und Juckreiz zu, kann der Arzt eine Salbe mit einem Entzündungshemmer wie einem Kortikosteroid verschreiben. Dieses Präparat hemmt die Hautentzündung und lindert den Juckreiz. In der Regel wirken Kortikosteroide schnell und effektiv. Waschen Sie nach der Anwendung die Hände und verwenden Sie weiterhin die neutrale Salbe.

Sollte auch diese Salbe nicht ausreichend wirken, kann der Arzt ein Vitamin-D-Analogon verschreiben. Hierbei handelt es sich um eine Salbe, die den Hautausschlag reduziert. Oftmals muss diese Salbe in Kombination mit Kortikosteroiden angewendet werden. Es kann zudem sein, dass Ihr Arzt empfiehlt, nach dem Auftragen einer Salbe einen Hydrokolloidverband auf die Haut zu kleben, damit diese besser einziehen kann.

Im Falle von Psoriasis capitis, also Psoriasis vulgaris auf der behaarten Kopfhaut, treten Schuppen zwischen den Haaren auf, was an gewöhnliche Schuppen erinnern kann. In diesem Fall verschreibt der Hausarzt zunächst ein Steinkohlenteershampoo. Steinkohlenteer reduziert die Anzahl und Größe der Hautzellen und wirkt zudem entzündungshemmend sowie antiseptisch.

Beachten Sie jedoch, dass dieses Shampoo dauerhafte braun-schwarze Flecken auf Textilien hinterlassen kann. Zudem hat das Shampoo einen unangenehmen Geruch. Seien Sie vorsichtig beim Entfernen der Schuppen von der Kopfhaut, da Verletzungen die Psoriasis verschlimmern können. Kratzen Sie nicht an den Stellen, sondern entfernen Sie die Schuppen durch vorsichtiges Kämmen der Haare.

Wenn das Steinkohlenteershampoo nicht ausreichend wirkt, kann Ihr Hausarzt eine Lanettecreme FNA mit 10 % Salicylsäure verschreiben. Diese sollte in die Kopfhaut einmassiert werden.

Als letzte Maßnahme kann zudem Cetomacrogolsalbe mit 25 % Cetiol V angewendet werden.

Bei schwerer oder sehr ausgedehnter Psoriasis erfolgt eine Überweisung an einen Dermatologen. Dieser kann stärkere Medikamente wie Ciclosporin, Acitretin oder Methotrexat verschreiben. Der Nachteil dieser Präparate ist, dass sie zahlreiche Nebenwirkungen haben können.

Zusätzliche Risiken und Nebenwirkungen

Kortikosteroide sind in unterschiedlichen Stärken erhältlich. Wenn Sie Kortikosteroide nicht häufiger oder länger anwenden als vom Hausarzt verordnet, treten Nebenwirkungen nur selten auf.

Bei zu häufiger oder zu großflächiger Anwendung von Kortikosteroid-Cremes oder -Salben kann die Haut jedoch dünner werden und verblassen. Um eine Überdosierung zu vermeiden, kann der Hausarzt Ihnen erklären, wie viel Salbe Sie pro Körperregion verwenden sollten.

Alternative Behandlungen

Schließlich können Sie sich auch für alternative Behandlungen entscheiden, wie beispielsweise eine Kur am Toten Meer. Die Sonne und das salzhaltige Wasser führen bei vielen Patientinnen und Patienten zu einer Linderung der Symptome. Studien zufolge hat dies einen positiven Einfluss auf die „Lebensqualität“.

Haben Sie Fragen zu Psoriasis? Dokteronline.com unterstützt Sie gerne. Auf unserer Website können Sie eine Beratung mit einem registrierten EU-Arzt vereinbaren, der Sie weiter betreuen und gegebenenfalls die passende Behandlung verschreiben kann.

Quellen

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