Antibiotika

Antibiotika sind Arzneimittel zur Bekämpfung bakterieller Infektionen im Körper. Antibiotika wirken ausschließlich bei bakteriellen Infektionen; Infektionen, die durch Viren verursacht werden, können damit nicht behandelt werden. Darüber hinaus existieren verschiedene Arten von Antibiotika für unterschiedliche bakterielle Infektionen.

Behandlungen mit Antibiotika

Was sind Antibiotika?

Antibiotika sind Arzneimittel, die Bakterien abtöten oder deren Wachstum hemmen, nachdem diese sich im Körper vermehrt und dort eine bakterielle Infektion verursacht haben. Bakterien sind mit bloßem Auge nicht sichtbar, dennoch kommen wir täglich mit ihnen in Kontakt. Trotzdem erkranken wir nicht immer. Dies liegt daran, dass unser Immunsystem uns schützt und diese Eindringlinge nicht immer schädlich sind; in unserem Körper sind ständig Bakterien vorhanden, die nützliche Aufgaben erfüllen. Sie helfen beispielsweise bei der Verdauung von Nahrung im Darm und schützen die Haut vor schädlichen Eindringlingen. Gelangen jedoch krankmachende Bakterien in den Körper und verfügen Sie nicht über ausreichende Abwehrkräfte, um diese zu bekämpfen, erkranken Sie. Dann können sie sich sehr schnell vermehren und eine Infektion wie eine Lungenentzündung hervorrufen. Dies geht häufig mit Fieber einher. Eine Lungenentzündung oder eine Entzündung der Herzklappen kann tödlich verlaufen, wenn keine Antibiotika verabreicht werden. Der Körper ist dann nämlich nicht oder kaum in der Lage, sich selbst von dieser Erkrankung zu erholen.

Antibiotika können daher lebensrettend sein. Sie wirken jedoch ausschließlich bei bakteriellen Infektionen. Infektionen, die durch Viren verursacht werden, wie eine Erkältung oder eine Magen-Darm-Grippe, können damit nicht behandelt werden. Mitunter genügen Bettruhe oder andere einfache Maßnahmen, um sich von (bakteriellen Infektionen) zu erholen. In solchen Fällen verschreibt der Arzt keine Antibiotika.

Welches Antibiotikum zur Behandlung einer Entzündung geeignet ist, hängt von den Beschwerden und der Art der Bakterien ab. Mitunter ist es erforderlich, Urin oder Eiter an ein Labor zu senden, um festzustellen, welche Bakterien die Infektion verursachen und welches Antibiotikum benötigt wird. Jede Bakterienart ist nämlich unterschiedlich aufgebaut. Beispiele für Antibiotika sind:

  • Penicillin
  • Minocyclin
  • Doxycyclin
  • Ciprofloxacin
  • Clarithromycin

Im Allgemeinen werden Antibiotika in Schmal- und Breitbandantibiotika unterteilt. Schmalspektrum-Antibiotika sind speziell für bakterielle Infektionen einer bestimmten Bakteriengruppe vorgesehen. Breitbandantibiotika bekämpfen mehrere Bakterienarten gleichzeitig.

Ärzte bevorzugen die Verschreibung von Schmalspektrum-Antibiotika, da hierbei weniger nützliche Bakterien während der Behandlung abgetötet werden. Dadurch treten weniger Nebenwirkungen auf. Sie können jedoch nur verschrieben werden, wenn bekannt ist, welche Art von Bakterien die Entzündung verursacht. Ist dies nicht bekannt, stellen Breitbandantibiotika eine gute Alternative dar, da hierbei mehrere verschiedene Bakterienarten abgetötet werden. Der Nachteil ist, dass mehr Nebenwirkungen wie Magen- und Darmbeschwerden auftreten können, da auch die nützlichen Bakterien der Darmflora betroffen sind.

Auch der Ort der Entzündung im Körper ist für die Auswahl eines bestimmten Antibiotikums von Bedeutung. Bestimmte Gewebe sind nämlich mehr oder weniger empfindlich für eine bestimmte Art von Antibiotikum. Der Arzt muss ein Antibiotikum wählen, das in das entsprechende Gewebe eindringen kann.

Wann verwendet man Antibiotika?

Eine Antibiotikatherapie wird unter anderem verschrieben bei:

  • Blasenentzündung
  • Harnwegsinfektion
  • Halsentzündung
  • Chlamydien-Infektion
  • Lungenentzündung

Antibiotika werden stets von Ihrem Arzt verschrieben und dies erfolgt nur, wenn es wirklich notwendig ist, beispielsweise weil Sie nicht über ausreichende Abwehrkräfte verfügen, um die bakterielle Infektion oder die bakteriellen Infektionen eigenständig zu bekämpfen. Da Resistenzen gegen Antibiotika entstehen können, möchten Ärzte Antibiotika nicht vorschnell verschreiben, um Resistenzbildungen zu vermeiden. Das bedeutet, dass sich die Bakterien anpassen und unempfindlich gegenüber der Wirkung des Arzneimittels werden. Infolgedessen kann diese Art von Antibiotikum nicht mehr zur Bekämpfung dieser Bakterien eingesetzt werden, auch nicht bei anderen Patienten.

Darüber hinaus können Bakterien schrittweise resistent werden. Dies geschieht insbesondere bei wiederholter oder langfristiger Anwendung desselben Antibiotikatyps. Die Resistenz gegen Antibiotika führt somit zu gefährlichen Situationen; im schlimmsten Fall sind bakterielle Infektionen künftig nicht mehr behandelbar, was in bestimmten Fällen lebensbedrohlich sein kann.

Da Antibiotika ausschließlich Bakterien abtöten und keine Viren, verschreibt ein Arzt dieses Arzneimittel nicht, wenn Sie an einer Grippe, einer Erkältung oder Windpocken erkrankt sind. Verwenden Sie die Arzneimittel stets gemäß den Anweisungen Ihres Arztes und nehmen Sie die Therapie vollständig ein, auch wenn Sie sich nach einigen Tagen bereits besser fühlen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Infektion oder bakterielle Infektionen zurückkehren, da noch nicht alle Bakterien bekämpft wurden. Eine Therapie dauert etwa 5 bis 10 Tage, abhängig von der Art der Infektion.

Wie verwendet man Antibiotika?

Wann, wie oft und in welcher Menge Sie Antibiotika einnehmen müssen, hängt von der Art des Antibiotikums, dem Schweregrad und dem Ort der bakteriellen Infektion (oder Infektionen) sowie Ihrem Körpergewicht ab. Ihr Arzt informiert Sie hierzu ausführlich, zudem sind die Anweisungen in der Packungsbeilage aufgeführt. Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt.

Die Tabletten oder Kapseln mit Antibiotika nehmen Sie am besten im Sitzen oder Stehen mit etwas Wasser ein. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, große Tabletten oder Kapseln zu schlucken, neigen Sie Ihren Kopf leicht nach vorne. Trinken Sie nach der Einnahme ein großes Glas Wasser, damit das Arzneimittel rasch in den Magen gelangt. Einige Antibiotika können nämlich Schäden in der Speiseröhre verursachen, wenn sie dort längere Zeit verbleiben.

Wenn Sie Antibiotika in Form einer Brausetablette erhalten haben, lösen Sie diese in etwas Wasser auf. Trinken Sie anschließend ebenfalls ein großes Glas Wasser. Antibiotika in Form von Sirup werden häufig Kindern verschrieben. Einige dieser Säfte enthalten Zucker; achten Sie in diesem Fall darauf, dass Ihr Kind nach der Einnahme vor dem Schlafengehen die Zähne putzt.

Sie verringern die Wahrscheinlichkeit, die Einnahme zu vergessen, wenn Sie das Antibiotikum täglich zur gleichen Zeit einnehmen. Sollten Sie jedoch vergessen haben, Ihr Arzneimittel rechtzeitig einzunehmen, holen Sie dies nach, sobald Sie daran denken, jedoch nicht, wenn Sie kurz darauf Ihre nächste Dosis einnehmen müssten. In diesem Fall nehmen Sie die vergessene Dosis nicht mehr ein, sondern nehmen die nächste zur gewohnten Zeit. Die vergessene Dosis nehmen Sie am Ende der Therapie ein, wodurch sich der Zeitpunkt des Therapieendes verschiebt.

Wie bereits oben erwähnt, ist es äußerst wichtig, dass Sie die Therapie immer vollständig abschließen. Es kann verlockend sein, die Einnahme von Antibiotika zu beenden, wenn Sie sich nach zwei oder drei Tagen besser fühlen, doch das ist gefährlich, da dann möglicherweise noch nicht alle Bakterien abgetötet sind. Die widerstandsfähigsten Bakterien überleben und können Sie erneut erkranken lassen. Außerdem können sie sich anpassen, sodass sie künftig möglicherweise unempfindlich gegen dieses Antibiotikum werden. Dies betrifft nicht nur Sie selbst, sondern auch alle anderen Personen, die diese Antibiotika einnehmen. Schließen Sie daher die Therapie stets vollständig ab.

Für wen sind Antibiotika geeignet?

Antibiotika können sowohl Kindern als auch Erwachsenen verschrieben werden. Bei Säuglingen kann dies in Form einer Injektion erfolgen, bei etwas älteren Kindern als Saft.

Welche Dosierungen von Antibiotika gibt es?

Einige Antibiotika müssen Sie nur einmal täglich einnehmen, andere bis zu viermal täglich. Wenn Sie das Antibiotikum mehrmals täglich einnehmen müssen, ist es wichtig, die Einnahme über den Tag zu verteilen, damit die Menge an Antibiotika im Körper über den Tag hinweg konstant bleibt.

Zum Beispiel nach folgendem Schema:

  • 1-mal täglich einnehmen: jeden Tag zur gleichen Uhrzeit.
  • 3-mal täglich einnehmen: zu jeder Mahlzeit, beispielsweise um 09:00, 13:00 und 18:00 Uhr.
  • 4-mal täglich einnehmen: beispielsweise um 09:00, 13:00, 18:00 und 22:00 Uhr.

Beachten Sie, dass einige Antibiotika auf nüchternen Magen eingenommen werden müssen. Ihr Arzt wird Sie darüber informieren und es steht auch auf dem Etikett, beispielsweise: Einnahme eine halbe Stunde vor oder zwei Stunden nach der Mahlzeit. Bei anderen Antibiotika spielt es keine Rolle, ob Sie sie vor, während oder nach dem Essen einnehmen. In diesem Fall steht dazu nichts auf dem Etikett.

Was sind die Nebenwirkungen von Antibiotika?

Im Allgemeinen verursachen Antibiotika wenige Nebenwirkungen, insbesondere Schmalspektrum-Antibiotika. Bei der Anwendung von Breitbandantibiotika treten Nebenwirkungen häufiger auf, da in diesem Fall auch die nützlichen Bakterien im Darm abgetötet werden. Dünner Stuhlgang ist jedoch nicht immer eine Nebenwirkung des Arzneimittels, sondern kann auch eine Folge der bakteriellen Infektionen sein.

Die häufigsten Nebenwirkungen von Antibiotika sind:

  • Durchfall oder dünner Stuhlgang
  • Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen.

Bei Überempfindlichkeit gegenüber einem bestimmten Antibiotikum können rote Flecken auf der Haut, Juckreiz oder Fieber auftreten. Dies kann ein Anzeichen für eine Allergie sein, muss aber nicht zwingend so sein. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Arzt; dieser kann feststellen, ob dies das Ergebnis einer Überempfindlichkeit gegenüber dem verwendeten Antibiotikum ist.

Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline, wie Doxycyclin und Minocyclin, können eine Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht verursachen. Dadurch verbrennen Sie schneller, wenn Sie sich in der Sonne aufhalten, auch wenn Sie normalerweise nie Sonnenbrand bekommen. Dies ist in der Packungsbeilage vermerkt. Meiden Sie in diesem Fall so weit wie möglich die Sonne und schützen Sie Ihre Haut mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, auch bei bewölktem Wetter.

Wenn Sie wissen, dass Sie auf ein Antibiotikum überempfindlich reagieren, teilen Sie dies bei Ihrem Arztbesuch mit. Auch wenn Sie andere Beschwerden haben, die nach ein bis zwei Tagen nicht verschwinden, ist es ratsam, Ihren Arzt zu kontaktieren.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Einige Arzneimittel können die Wirkung von Antibiotika verringern. Daher ist es sinnvoll, Ihrem Arzt stets genau anzugeben, welche Medikamente Sie sonst noch einnehmen. Nicht nur Medikamente, die Ihnen ein Facharzt verschrieben hat, sondern auch Arzneimittel, die Sie ohne Rezept erworben haben, wie Abführmittel, Ibuprofen oder Mittel gegen Sodbrennen. Darüber hinaus können einige Antibiotika die Zuverlässigkeit der Antibabypille verringern. Es ist zudem möglich, dass Sie durch ein bestimmtes Antibiotikum Durchfall bekommen, wodurch die Zuverlässigkeit der Pille ebenfalls beeinträchtigt werden kann. Verwenden Sie in diesem Fall vorübergehend ein zusätzliches Verhütungsmittel, wie ein Kondom.

Anwendung während der Schwangerschaft, beim Autofahren und die Kombination von Antibiotika mit Alkohol

Einige Antibiotika wie Penicilline können Sie während der Schwangerschaft und in der Stillzeit bedenkenlos verwenden. Es gibt jedoch auch Antibiotika, die für Ihr ungeborenes Kind schädlich sein können und deren Einfluss noch nicht genau bekannt ist. Sind Sie schwanger, vermuten Sie schwanger zu sein oder stillen Sie, besprechen Sie dies stets mit Ihrem Arzt. Ihr Arzt wird dies bei der Verschreibung von Antibiotika berücksichtigen.

Während einer Antibiotikatherapie können Sie in der Regel problemlos Auto fahren. Es wird jedoch empfohlen, nicht zu fahren, wenn Sie unter Nebenwirkungen wie starker Übelkeit oder Durchfall leiden, da dies Ihre Konzentrationsfähigkeit beim Fahren beeinträchtigen kann.

Die Anwendung von Antibiotika zusammen mit Alkohol ist bei den meisten Antibiotika erlaubt. Dies bedeutet jedoch eine zusätzliche Belastung für die Leber, da nicht nur das Antibiotikum, sondern auch der Alkohol von der Leber abgebaut werden muss. Trinken Sie daher in Maßen.

Wo kann man Antibiotika kaufen?

Antibiotika sind nicht ohne Rezept erhältlich. Sie können diese Arzneimittel also nicht einfach im Internet oder in der Apotheke erwerben. Sie müssen immer zunächst einen Termin bei einem Hausarzt vereinbaren; dieser stellt Ihnen dann ein Rezept für Antibiotika aus, wenn er oder sie der Ansicht ist, dass Ihre Infektion eine Behandlung mit Antibiotika erfordert.

Kann ich Antibiotika ohne Rezept bekommen?

Nein, der Erhalt von Antibiotika ohne Rezept ist nicht möglich.

Quellen

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