Je nach Schweregrad der Hämorrhoiden kann die passende Behandlung gewählt werden. Oft ist keine Behandlung notwendig. In schweren Fällen wird eine Operation in Erwägung gezogen.
Kann ich selbst etwas gegen Hämorrhoiden tun?
Wenn Sie unter Hämorrhoiden leiden, sorgen Sie dafür, dass Ihr Stuhl weich bleibt. Bei weichem Stuhl müssen Sie nämlich weniger stark pressen und das Risiko für Beschwerden ist geringer. Dies erreichen Sie, indem Sie ausreichend trinken, ballaststoffreich essen und sich regelmässig bewegen.
Welche Behandlungen und Medikamente gibt es?
Hämorrhoiden des Grades 1, also kleine, innere Hämorrhoiden, verschwinden nach einiger Zeit von selbst wieder. Eine Behandlung ist oft nicht notwendig. Sie können jedoch Cremes oder Salben verwenden, um die Beschwerden zu lindern. Dadurch heilen die Hämorrhoiden jedoch nicht. Es gibt verschiedene lindernde Cremes, die in Drogerien oder Apotheken frei erhältlich sind.
Beispiele hierfür sind Vaseline-Cetomacrogol-Creme und Zinksulfat-Vaseline-Creme. Wählen Sie am besten fetthaltige Cremes, da diese gut aufzutragen und schützend sind, ohne die Haut vollständig abzuschliessen. Normalerweise werden solche Cremes maximal zwei Wochen lang verwendet. Es gibt auch Cremes mit betäubender Wirkung, die die Schmerzen lindern können. Ein Beispiel hierfür ist Lidocaine Zinksulfatcreme. Diese sollte zweimal täglich und nach jedem Stuhlgang aufgetragen werden, maximal vier Wochen lang.
Es gibt auch Zäpfchen auf dem Markt, die häufig Zinkoxid enthalten. Wenn Sie viele Entzündungen rund um die Hämorrhoiden haben, kann Ihnen der Arzt eine Kortikosteroid-Creme verschreiben. Diese reduziert die Entzündung und Schwellung, wodurch Schmerzen und Juckreiz gelindert werden. Normalerweise dürfen diese Cremes jedoch nicht über einen längeren Zeitraum hintereinander verwendet werden. Schliesslich können Sie sich für Medikamente entscheiden, die den Stuhl weicher machen, wie Lactulose oder Macrogol.
Bei Hämorrhoiden des Grades 2 und 3, also schweren Hämorrhoiden mit anhaltenden Beschwerden, kann eine Gummibandligatur gewählt werden. Dieses Verfahren wird meist von einem Chirurgen in der Ambulanz durchgeführt. Die Hämorrhoide wird dabei mit Gummibändern abgebunden. Dadurch kann die Hämorrhoide nicht mehr nach unten rutschen, sodass keine Beschwerden mehr auftreten. Die Hämorrhoide stirbt innerhalb von 7-10 Tagen ab und die Wunde heilt mit einer kleinen Narbe. Das Gummiband wird später mit dem Stuhlgang ausgeschieden.
Eine Gummibandligatur von inneren Hämorrhoiden ist in der Regel schmerzlos, da die Basis der Hämorrhoiden oberhalb des Afters liegt. Mit dieser Methode können bis zu drei Hämorrhoiden gleichzeitig behandelt werden. Es kann sein, dass Sie nach dem Eingriff noch eine Weile unter Blutungen aus dem After oder Schmerzen leiden, aber diese Beschwerden sollten von selbst wieder verschwinden.
Alternative Behandlungen
Es gibt noch weitere Behandlungsmethoden wie:
- Sklerosierung durch Injektion, wobei Flüssigkeit unter die Schleimhaut der Hämorrhoide gespritzt wird.
- Infrarotkoagulation, bei der mit Infrarotlicht eine kleine Brandwunde auf der Schleimhaut erzeugt wird.
- Das sogenannte Wegklammern der Hämorrhoiden.
- Eine Gefässunterbindung, bei der die kleinen Venen, die Blut zu den Hämorrhoiden führen, abgebunden werden. Dadurch schrumpfen die Hämorrhoiden.
- Traditionelle operative Hämorrhoidektomie. Diese wird jedoch nur in seltenen Fällen und nur bei Hämorrhoiden des Grades 4 durchgeführt. Die Operation erfolgt unter Vollnarkose und die Wunde kann in den ersten Tagen danach ziemlich schmerzhaft sein.
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