Gürtelrose

Gürtelrose ist ein Hautausschlag, der durch das Virus Herpes zoster, also das Windpockenvirus, verursacht wird. Personen mit Gürtelrose weisen einen Hautausschlag auf der linken oder rechten Körperseite auf. Dieser Hautausschlag besteht aus schmerzhaften, mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen. Auch nachdem die Gürtelrose abgeklungen ist, können noch über längere Zeit Schmerzen auf der Haut bestehen bleiben.

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Symptome der Gürtelrose

Die Bläschen auf der Haut ähneln Windpocken und können jucken oder schmerzhaft sein. Wenn Sie die betroffenen Stellen aufkratzen, können dadurch schwere Narben entstehen.

Der Hautausschlag tritt häufig entweder auf der linken oder rechten Körperhälfte auf, beispielsweise auf einer Gesichtshälfte oder an einem Arm oder Bein; und zwar in Form eines Gürtels, daher der Name.

Gürtelrose tritt hauptsächlich bei Personen über sechzig Jahren auf, kann jedoch grundsätzlich bei jeder Person vorkommen.

Der Krankheitsverlauf der Gürtelrose:

In manchen Fällen treten bei Gürtelrose nur Beschwerden wie Juckreiz und Schmerzen auf, jedoch keine Bläschen. Meistens verläuft die Erkrankung jedoch wie folgt:

  • Einige Tage bevor der Hautausschlag erscheint, kann lokal auf der Haut ein brennendes Gefühl, Juckreiz, Schmerzen oder Kribbeln auftreten.
  • Diese Schmerzen gehen allmählich in eine Art Muskelschmerz über.
  • Nach einigen Tagen wird die Haut gerötet und es entstehen Bläschen. Diese sind mit Flüssigkeit gefüllt und ähneln kleinen Blasen. Die Schmerzen können stark sein und es kann ein grippeähnliches Gefühl sowie leichtes Fieber auftreten.
  • Diese Bläschen gehen im Verlauf in Krusten über und können gelegentlich mit Eiter gefüllt sein. Sie verschwinden nach etwa zwei bis drei Wochen.
  • Die Hautschmerzen können manchmal noch lange anhalten, insbesondere bei älteren Personen.
Zusätzliche Risiken der Gürtelrose

Mitunter kann Gürtelrose zu schweren Komplikationen führen, beispielsweise wenn sich die Bläschen in der Nähe des Auges befinden. In diesem Fall sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, da dies eine Augenentzündung verursachen kann, die im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann.

Dasselbe gilt, wenn sich die Gürtelrose in der Nähe des Ohres befindet. Dann besteht die Gefahr von Hörschäden, aber auch von einer halbseitigen Gesichtslähmung infolge einer Schädigung der Hirnnerven.

Nachdem die Gürtelrose abgeklungen ist, können noch längere Zeit Nervenschmerzen und Kribbeln auf der Haut bestehen bleiben.

Gürtelrose versus Windpocken

Gürtelrose wird durch eine Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus verursacht, das auch Windpocken auslöst. Nach einer Windpockenerkrankung verbleibt das Virus im Körper, ohne aktiv zu sein. Es bleibt in bestimmten Nervenzellen rund um das Rückenmark.

Wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann das Virus plötzlich wieder aktiv werden und Gürtelrose verursachen. Personen, die noch keine Windpocken hatten, können sich durch jemanden mit Gürtelrose anstecken und bekommen dann zunächst die Windpocken.

Gürtelrose tritt nur an einer Körperstelle auf, und vor allem bei älteren Personen. Windpocken treten hauptsächlich bei Kindern auf und dabei gibt es am ganzen Körper Bläschen, Flecken und Krusten.

Behandlung und Medikamente

Die richtigen (Be)handlungen sind wichtig, um die Beschwerden zu lindern, sowohl kleinere als auch grössere Komplikationen zu vermeiden und andere Personen nicht anzustecken.

Kann ich selbst etwas gegen Gürtelrose tun?

Es ist wichtig, die Bläschen möglichst wenig zu berühren. Nicht nur, weil das Kratzen an den Bläschen Narben verursachen kann, sondern auch, weil Sie mit der Flüssigkeit aus den Bläschen andere Personen anstecken können.

Sie können die Bläschen mit einem Pflaster oder Wundgaze abdecken, um zu verhindern, dass Ihre Kleidung an der Haut reibt. Beachten Sie auch, dass die Bläschen ansteckend sind, bis sie trocken sind. Waschen Sie sich immer die Hände mit Wasser und Seife, nachdem Sie die Bläschen berührt haben. Durch die Flüssigkeit in den Bläschen kann das Windpockenvirus nämlich auf Ihre Hände gelangen, wodurch Sie Personen in Ihrem nahen Umfeld anstecken können.

Personen, die als Kind keine Windpocken hatten, können diese trotzdem bekommen. Halten Sie Abstand zu Personen mit stark geschwächtem Immunsystem, wie beispielsweise jemandem, der eine Chemotherapie erhält. Diese Person kann durch das Virus sehr krank werden. Halten Sie auch Abstand zu schwangeren Frauen. Falls diese nie Windpocken hatten, kann das Virus für das Baby schädlich sein.

Gürtelrose und Schwangerschaft

Auch schwangere Frauen mit Gürtelrose haben ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen. Je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto grösser ist dieses Risiko. Bei etwa zehn bis fünfzehn Prozent der schwangeren Frauen führt Gürtelrose zu einer Varizellenpneumonie, einer schweren Lungenentzündung. Für das ungeborene Kind gilt, dass bei 5 % der schwangeren Frauen mit Gürtelrose eine Frühgeburt auftritt.

Ausserdem kann Gürtelrose während der Schwangerschaft in seltenen Fällen zu einer Infektion des Fötus führen. Der Grossteil der Babys ist im Wochenbett gegen Gürtelrose geschützt, da die meisten Mütter in ihrer Kindheit Windpocken hatten und somit immun sind.

Mütter mit Gürtelrose dürfen stillen, auch wenn sie das Medikament Aciclovir verwenden. Sollte jedoch vor der Schwangerschaft festgestellt werden, dass eine Frau mit Kinderwunsch nie Windpocken hatte und sie im Gesundheitswesen, im Bildungsbereich oder in einer Kindertagesstätte arbeitet, kann die Ärztin oder der Arzt eine Impfung anbieten.

Medikamente gegen Gürtelrose

In den meisten Fällen ist es nicht notwendig, Gürtelrose medikamentös zu behandeln, da sie meist von selbst abheilt. Sie können jedoch eine Salbe auf die Bläschen auftragen, um diese zu beruhigen. Beispiele hierfür sind: Zinksalbe, Cetomacrogolsalbe oder Lanettesalbe.

In folgenden Fällen sollten Sie jedoch immer Ihre Ärztin oder Ihren Arzt kontaktieren:

  • Wenn Ihr Auge gerötet oder schmerzhaft ist
  • Wenn Ihr Sehvermögen eingeschränkt ist oder Sie Licht nicht gut vertragen
  • Wenn Sie Bläschen auf der Nase oder im Augenwinkel haben
  • Wenn Sie Bläschen am Ohr haben
  • Wenn Sie schlechter hören
  • Wenn eine Gesichtshälfte herabhängt
  • Wenn Sie sehr starke Schmerzen oder viele Bläschen haben
  • Wenn Sie eine verminderte Immunabwehr haben

Bestimmte Personen gehören zu einer Risikogruppe. Wenn sie Gürtelrose bekommen, wird die Hausärztin oder der Hausarzt Medikamente verschreiben. Zu diesen Personen gehören:

  • Personen mit geschwächter Immunabwehr
  • Personen mit Risiko für Komplikationen (wie Personen, die eine Chemotherapie erhalten)
  • Personen, die mit Kortison behandelt werden
  • Personen mit Gürtelrose in Augennähe
  • Über Sechzigjährige, da Gürtelrose bei ihnen schwerer verläuft
  • Personen mit Diabetes

Bei Personen aus den Risikogruppen wird die Behandlung innerhalb von 3 Tagen nach Krankheitsbeginn begonnen. Als erste Behandlungsmethode wird die Ärztin oder der Arzt Virustatika wie Aciclovir wählen. Meistens wird eine Dosis von 800 mg verschrieben, die fünfmal täglich eingenommen werden muss. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann auch 1 Gramm Valaciclovir verschreiben, das dreimal täglich eingenommen werden muss, oder 250 mg Famciclovir, das ebenfalls dreimal täglich eingenommen werden muss. Diese Medikamente sorgen nicht dafür, dass die Bläschen verschwinden, aber sie hemmen oder stoppen das Wachstum des Virus, wodurch die Dauer der Gürtelrose verkürzt wird. In der Regel müssen Sie nach einer Woche zur Kontrolle zur Hausärztin oder zum Hausarzt zurückkehren.

Zur Schmerzlinderung können Sie Paracetamol verwenden. Verwenden Sie besser keine sogenannten NSAR wie Ibuprofen, da diese bei Gürtelrose schwere Nebenwirkungen verursachen können. Ausserdem helfen sie oft nicht gegen die Schmerzen. Wenn Sie unter starken Nervenschmerzen leiden, kann Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt spezielle Medikamente wie Amitriptylin verschreiben. Auch wenn die Gürtelrose abgeklungen ist und Sie weiterhin Schmerzen haben, kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Antidepressiva und Medikamente gegen Epilepsie verschreiben. Diese Medikamente lindern die Nervenschmerzen.

Da es noch keine spezifischen Medikamente gegen Gürtelrose gibt, können Sie sich entscheiden, in den vier Wochen nach einer Gürtelrose Blut bei der Blutbank zu spenden. Dann befinden sich viele Abwehrstoffe in Ihrem Blut, mit denen Forschung betrieben werden kann, um Medikamente für Personen mit geringer Immunabwehr zu entwickeln, wie Babys oder Kinder mit Krebs.

Impfung gegen Gürtelrose

Wenn Sie früher nie Windpocken hatten, kann Sie eine Person mit Gürtelrose über ihre Hände anstecken. Dies lässt sich jedoch einfach verhindern, indem Sie die Hände mit Wasser und Seife waschen.

Die meisten Personen bekommen kein zweites Mal Gürtelrose. Wenn Sie jedoch Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken, kann es vorkommen, dass Sie ein zweites Mal Gürtelrose bekommen.

Personen über 50 Jahre können sich gegen Gürtelrose impfen lassen. Diese Impfung heisst Zostavax®. Dadurch haben Sie ein geringeres Risiko, innerhalb von 5 Jahren nach der Impfung erneut an Gürtelrose zu erkranken. Beachten Sie jedoch, dass die Impfung mit zunehmendem Alter weniger wirksam ist.

Ein weiterer Vorteil der Impfung ist, dass, falls Sie doch Gürtelrose bekommen, die Beschwerden weniger stark und kürzer andauern. Personen mit geschwächter Immunabwehr, die zum Beispiel Medikamente gegen Rheuma einnehmen oder an Krebs oder HIV leiden, können die Impfung nicht erhalten. Ausserdem gibt es eine neue Impfung: Shingrix®. Diese Impfung schützt ältere Personen besser und wirkt wahrscheinlich auch viel länger, ist aber in den meisten Ländern noch nicht auf dem Markt.

Haben Sie noch Fragen zur Gürtelrose? Dokteronline kann Ihnen helfen. Auf unserer Website können Sie eine Beratung mit einer registrierten EU-Ärztin oder einem registrierten EU-Arzt vereinbaren, die oder der Sie weiter begleiten und gegebenenfalls die richtige Behandlung verschreiben kann.

Quellen

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