Der Arzt hat die Wahl zwischen mehreren Behandlungen, diese hängt selbstverständlich von der Art und dem Schweregrad des Ekzems sowie der Intensität der Beschwerden einschliesslich des Juckreizes ab. Bei Ekzem ist die Hautbarriere gestört. Sie hält Feuchtigkeit weniger gut, trocknet schneller aus, wodurch die Haut weniger gut gegen schädliche Stoffe geschützt ist. Bei milden Formen von Ekzem kann der Arzt eine fetthaltige Salbe oder Creme ohne Medikamente wählen, um den Feuchtigkeitsgehalt der Haut zu erhöhen und die Haut weniger trocken und wieder geschmeidig zu machen. Brennende rote Stellen, Risse und Juckreiz werden gemindert. Bei nässendem Ekzem wird eine Cremebasis bevorzugt, bei trockenem Ekzem eine Salbe oder Fettcreme.Folgende Produkte kommen in Betracht:
- Cetomacrogolcreme FNA (nässendes Ekzem)
- Lanettecreme FNA
- Vaselinecetomacrogolcreme FNA
- Cetomacrogolsalbe FNA
- Vaselinelanettecreme FNA
- Lanettesalbe FNA (trockenes Ekzem)
- Kühlsalbe FNA
- Paraffin/Vaseline Salbe FNA
Wenn die nicht-medikamentösen Salben und Cremes nicht ausreichend helfen, wird auf eine Kombination dieser Mittel mit Medikamenten umgestellt. Bei seborrhoischem Ekzem am Kopf oder im Bartbereich kann zunächst ein mildes Shampoo, gegebenenfalls mit Zinkpyrithion oder Pirocton, gewählt werden. Die Verwendung von Kosmetika wird nicht empfohlen. Tragen Sie keine Kopfbedeckung, denn Sonnenlicht ist förderlich, jedoch ist auf Sonnenbrand zu achten. Bei Kontaktekzem ist es wichtig, das auslösende Produkt zu identifizieren. Beispielsweise Nickel in Schmuck oder Parfüm – in diesem Fall ist es einfach, diese Produkte zu meiden. Wenn bei Bläschenekzem eine Pilzinfektion an anderer Stelle im Körper die Ursache ist, kann das Ekzem verschwinden, wenn die Pilzinfektion behandelt wird. Bei hypostatischem Ekzem helfen Kompressionsstrümpfe, um die Flüssigkeit in den Beinen (Ödem) zu reduzieren.
Medikamente
Wenn die nicht-medikamentösen Salben und Cremes nicht ausreichend helfen, wird bei einer mittelschweren Form des Ekzems eine lokale Therapie mit Kortikosteroiden aus einer möglichst niedrigen Klasse gewählt. Diese sind nach Stärke in 4 Klassen eingeteilt: Klasse 1 ist die mildeste, Klasse 4 die stärkste. Bei nässendem Ekzem wird ein Kortikosteroid auf Crembasis bevorzugt, bei trockenem Ekzem auf fetthaltiger Basis (Salbe oder Fettcreme):
- Hydrocortison Creme/Emulsion/Vaselinecreme FNA (Acetat)
- Hydrocortison Creme/Salbe FNA
- Hydrocortison Salbe, 2-mal täglich
Der Vorteil der gleichzeitigen Anwendung einer fetthaltigen Salbe oder Creme besteht darin, dass weniger Kortikosteroide benötigt werden. Diese Mittel werden kurzfristig eingesetzt, 1 bis 2 Wochen (ausser bei rezidivierendem Ekzem), danach wird die Behandlung mit Hydrocortison Salbe oder Creme ausgeschlichen. Bei unzureichender Wirkung wird eine lokale Therapie mit einem der folgenden Kortikosteroide der Klasse 2 gewählt:
- Clobestan
- Lumetason
- Hydrocortisonbutyrat
- Triamcinolonacetonid (dermatologisch)
Auch hier wieder in Kombination mit einer fetthaltigen Salbe oder Creme ohne Medikamente. Bei unzureichender Wirkung erfolgt die Umstellung auf ein Kortikoid der Klasse 3. Bei einer schweren Form des Ekzems kann der Arzt eines der lokalen Kortikosteroide der Klasse 3 und eine Creme oder Salbe ohne Medikamente wählen:
- Betamethason (dermatologisch)
- Desoimetason
- Fluticason (dermatologisch)
- Mometason (dermatologisch)
Bei Besserung nach 1 bis 2 Wochen werden die Kortikosteroide ausgeschlichen. Wenn eine Resistenz gegen Kortikoide bei konstitutionellem Ekzem oder bei Kontaktekzem aufgetreten ist, kann gewählt werden:
Bei seborrhoischem Ekzem: Wenn das Ekzem durch die nicht-medikamentöse Behandlung nicht besser wird, kann eine dieser Behandlungen gewählt werden, bis die Krusten oder Schuppen verschwunden sind:
- Ketoconazol Creme, sie hat einen unangenehmen Geruch und kann Haarausfall sowie Haarverfärbung verursachen
- Selensulfid, nur auf behaarter Kopfhaut
Gegebenenfalls kann Harnstoff oder Salicylsäure hinzugefügt werden, um dicke Krusten schneller zu entfernen. Diese dürfen nicht an den Augen oder Schleimhäuten angewendet werden.
Alternative Behandlungen
Cremes (ohne Rezept) auf Basis von Kamille, Süssholz und Zaubernuss wirken entzündungshemmend auf die Haut und könnten allenfalls bei Ekzem verwendet werden. Echinaforce Creme wirkt ebenfalls entzündungshemmend und reduziert die Narbenbildung. Mentholsalbe hat eine kühlende Wirkung und kann gegen den Juckreiz helfen. Sie können auch ein Kühlpack in ein Tuch wickeln und auf die juckende oder schmerzende Stelle legen. Legen Sie ein Kühlpack niemals direkt auf die Haut, da es an der Haut haften bleiben kann.
Sie können ein Juckreiz-Tagebuch führen, um besser mit dem Juckreiz umzugehen. Dies kann unter Anleitung einer Fachperson erfolgen. Auch Entspannungsübungen können helfen, den Juckreiz zu lindern.
Lebensstiländerungen
Ekzem kann durch Stress, Schwitzen, klimatische Veränderungen oder bestimmte Kleidung ausgelöst werden. Bei trockener Haut ist es wichtig, neutrale, feuchtigkeitsspendende Cremes wie Vaseline zu verwenden. Zu häufiges Duschen oder Baden oder zu viel Seife kann die Haut ebenfalls austrocknen. Es ist erwiesen, dass Stress ein wichtiger Auslöser bei Hauterkrankungen wie Ekzem und Rosazea sein kann. Bewegen Sie sich ausreichend, sorgen Sie für genügend Entspannung, achten Sie auf eine gute Work-Life-Balance und pflegen Sie sich gut. Ziehen Sie bei Bedarf die Unterstützung einer Psychologin oder eines Psychologen in Betracht.