Heuschnupfen

Personen, die an Heuschnupfen leiden, sind gegen Pollen und Blütenstaub bestimmter Bäume, Pflanzen, Gräser oder Blumen allergisch. Manche Menschen reagieren nur auf eine bestimmte blühende Pflanze allergisch, andere wiederum zeigen eine Überempfindlichkeit gegenüber mehreren Pollen- oder Blütenstaubarten.

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Was ist Heuschnupfen?

Bei Heuschnupfen reagiert der Körper überempfindlich auf Pollen und Blütenstaub bestimmter Bäume, Pflanzen, Gräser oder Blumen. Auch bestimmte Nahrungsmittel können einen Auslöser darstellen.

Welche Formen von Heuschnupfen gibt es?

Personen mit Heuschnupfen können auf die Pollen von Bäumen, Gräsern, Pflanzen oder Blumen allergisch reagieren. Diese setzen zu unterschiedlichen Zeiten Blütenstaub und Pollen frei. Heuschnupfen wird daher auch als saisonale allergische Rhinitis bezeichnet.

Die Beschwerden treten ausschließlich während der Blütezeit der jeweiligen Pflanze oder Blume auf, die die Allergie verursacht.

Pollen von Bäumen

Bäume blühen früher als Gräser, weshalb Personen, die auf den Blütenstaub von Bäumen allergisch sind, bereits früher im Jahr Beschwerden verspüren: etwa im Februar und März.

Bäume wie Birke, Hasel und Erle blühen bereits im Jänner oder Februar. Beachten Sie, dass bei einer Allergie gegen Birke häufig auch eine Allergie gegen Eiche, Pappel, Hasel oder Erle besteht. Obwohl diese Bäume unterschiedlich aussehen und zu anderen Zeiten blühen, kann eine Baumpollenallergie durch ein spezifisches Allergen ausgelöst werden, das in nahezu allen Arten von Baumpollen vorhanden ist.

Pollen von Gräsern

Es gibt Tausende verschiedene Grasarten, jedoch sind im Blütenstaub all dieser Gräser nur einige wenige Allergene enthalten, die Allergiebeschwerden verursachen können.

Personen, die auf den Blütenstaub von Gräsern allergisch sind, entwickeln erst ab Ende April oder Mai Beschwerden, sobald das Gras wieder wächst. Gräserpollen können bis September in der Luft vorhanden sein.

Verschiedene Pflanzen, Blumen und Kräuter blühen vom Beginn des Sommers bis in den Herbst. Manche Menschen haben die gesamte Saison über Beschwerden durch Heuschnupfen, andere nur gelegentlich.

Im Internet finden Sie verschiedene Webseiten, auf denen die Pollenvorhersage oder das aktuelle Pollenaufkommen angezeigt wird. So können Sie im Blick behalten, wann welcher Baum oder welche Pflanze blüht.

Nahrungsmittel

Häufig sind Personen mit Heuschnupfen auch gegen bestimmte Nahrungsmittel wie Gemüse und Obst allergisch. Dies wird als Kreuzreaktivität bezeichnet.

Kreuzreaktivität entsteht, weil die Struktur des Blütenstaubkorns, das die allergische Reaktion bei Pollen auslöst, der Struktur bestimmter Nahrungsmittel ähnelt. Das Immunsystem kann diese sogenannten Allergene nicht voneinander unterscheiden, wodurch eine allergische Reaktion auf diese Nahrungsmittel entsteht. So sind Personen mit einer Gräserpollenallergie oft auch gegen Melone, Orange, Tomate und Weizen allergisch.

Symptome von Heuschnupfen

Gelangen Blütenstaub oder Pollen mit den Augen, der Nase oder dem Mund einer Person mit Heuschnupfen in Kontakt, werden die Schleimhäute gereizt. Dadurch entstehen Beschwerden wie Niesen und tränende Augen.

Vor allem bei sonnigem Wetter und Wind kann sich der Blütenstaub leicht in der Luft verteilen. Dadurch können die Heuschnupfenbeschwerden verstärkt werden. Die Beschwerden können sehr unangenehm sein, sind jedoch ansonsten harmlos. Sobald der Blütenstaub aus der Luft verschwunden ist, klingen auch die Beschwerden ab.

Heuschnupfen äußert sich durch folgende Beschwerden:

  • Laufende Nase
  • Tränende Augen
  • Juckende Augen
  • Niesen
  • Verstopfte Nase
  • Husten
  • Müdigkeit
  • Atemnot
  • Pfeifende Atmung
  • Druckgefühl im Kopf

Beachten Sie jedoch, dass diese Beschwerden nicht immer durch Heuschnupfen verursacht werden. Personen mit Heuschnupfen sind häufig auch gegen andere Substanzen allergisch, wie Hausstaubmilben oder Katzen. Diese Beschwerden können daher auch durch eine andere Allergie ausgelöst werden.

Wie entsteht Heuschnupfen?

Die allergische Reaktion bei Heuschnupfen wird durch den körpereigenen Stoff Histamin ausgelöst. Obwohl jeder Mensch Antikörper gegen Blütenstaub bildet, ist dies bei Personen mit Heuschnupfen besonders ausgeprägt. Kommt eine Person mit Heuschnupfen während der Saison mit Blütenstaub oder Pollen in Kontakt, erkennt der Körper dies als gefährliche Substanz. Als Reaktion darauf wird vermehrt Histamin an der betroffenen Stelle ausgeschüttet.

Histamin bewirkt unter anderem eine Erweiterung der Blutgefäße, wodurch vermehrt Flüssigkeit entsteht, was beispielsweise eine laufende Nase verursachen kann. Nach einiger Zeit kann die Nasenschleimhaut anschwellen, sodass die Nase wieder verstopft. Außerdem bindet sich das Histamin an bestimmte Nervenenden, wodurch Juckreiz und Niesanfälle ausgelöst werden können. Es ist jedoch nicht bekannt, warum manche Menschen auf Blütenstaub und Pollen allergisch reagieren und andere nicht.

Bekannt ist jedoch, dass Heuschnupfen genetisch bedingt ist, die Veranlagung ist bereits bei der Geburt vorhanden. Die Beschwerden treten jedoch erst nach einigen Jahren auf und nehmen im Laufe der Zeit wieder ab. Meistens sind die Heuschnupfenbeschwerden nach dem 40. Lebensjahr deutlich geringer, und nach etwa 55 Jahren treten kaum noch Beschwerden auf.

Kann ich selbst etwas gegen Heuschnupfen tun?

Um die Beschwerden von Heuschnupfen zu lindern, sollten Sie versuchen, den Kontakt mit Blütenstaub und Pollen so weit wie möglich zu vermeiden. Vermeiden Sie es beispielsweise an sonnigen und windigen Tagen, sich im Freien aufzuhalten, da dann besonders viel Blütenstaub in der Luft ist. Halten Sie an solchen Tagen die Fenster geschlossen und lüften Sie nur frühmorgens oder spätabends, wenn weniger Pollen in der Luft sind. Berücksichtigen Sie dies auch beim Autofahren.

Das Rasenmähen sollten Sie selbst vermeiden. Lassen Sie auch Ihre Wäsche nicht im Freien trocknen, da sich der Blütenstaub darin festsetzen kann. Bedenken Sie außerdem, dass Sie weniger unter Blütenstaub und Pollen leiden, wenn Sie sich am Meer oder in den Bergen aufhalten.

Auch Rauchen, Passivrauchen sowie das Einatmen reizender Stoffe wie Farbe, Klebstoff, Parfüm oder Reinigungsmittel können die Heuschnupfenbeschwerden verstärken. Es ist zudem ratsam, nach einem Sommertag die Haare zu waschen, bevor Sie schlafen gehen, da Pollen im Haar haften bleiben können.

Schließlich können Sie online nachsehen, wie viel Blütenstaub aktuell in der Luft ist, und Ihre täglichen Aktivitäten entsprechend anpassen.

Medikamente gegen Heuschnupfen

Heuschnupfen wird von einer Ärztin oder einem Arzt beziehungsweise einer Allergologin oder einem Allergologen mittels eines Allergie-Hauttests oder einer Blutuntersuchung festgestellt. Ein Allergie-Hauttest funktioniert folgendermaßen: Die Ärztin oder der Arzt tropft eine kleine Menge des Allergens auf Ihre Haut. Anschließend wird durch den Tropfen ein kleines Loch in die Haut gestochen. Wenn Sie an dieser Stelle innerhalb weniger Minuten eine rote Quaddel bekommen, sind Sie gegen diese Substanz allergisch.

Zur Behandlung von Heuschnupfen können Sie zunächst zu frei verkäuflichen Präparaten aus Apotheke oder Drogerie greifen, wie Nasensprays, Tabletten oder Lösungen. Denken Sie daran, vor der Anwendung des Sprays die Nase zu schnäuzen. Sie können auch eine Kochsalzlösung zum Spülen der Nase verwenden.

Wenn diese Mittel nicht ausreichend wirken, kann die Hausärztin oder der Hausarzt ein Nasenspray oder Tabletten mit Antihistaminika verschreiben.

Antihistaminika blockieren die Wirkung von Histamin. Beispiele hierfür sind Desloratadin und Cetirizin. Diese Medikamente sind sehr wirksam: Das Spray wirkt innerhalb von 15 Minuten, die Tabletten innerhalb weniger Stunden. Diese Medikamente werden jedoch nicht täglich, sondern nur bei Beschwerden oder bei zu erwartenden Beschwerden eingenommen. Auch Beschwerden wie brennende und juckende Augen werden dadurch gelindert.

Die Ärztin oder der Arzt kann sich auch für Cromone entscheiden, dieses Medikament ist meist als Spray erhältlich und hemmt die Freisetzung von Antikörpern. Cromone müssen täglich angewendet werden. Beispiele hierfür sind Cromoglicinsäure und Nedocromil.

Wenn Sie über einen längeren Zeitraum stark unter Heuschnupfen leiden, kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt sich für Kortikosteroide (Nebennierenrindenhormone) entscheiden. Diese wirken entzündungshemmend, verringern Überempfindlichkeitsreaktionen und verhindern das Anschwellen der Nasenschleimhaut. Dadurch verschwinden Beschwerden wie eine verstopfte oder laufende Nase nach einigen Tagen. Diese Medikamente sind als Nasensprays oder Inhalatoren erhältlich. Beispiele hierfür sind Beclometason, Flunisolid, Budesonid, Fluticason, Triamcinolonacetonid und Mometason.

Alternative Behandlungen gegen Heuschnupfen

Eine alternative Behandlung stellt die Immuntherapie (auch Allergieimpfung oder Desensibilisierung genannt) dar. Dabei wird nicht nur die Symptomatik, sondern auch die zugrunde liegende Ursache des Heuschnupfens behandelt. Mithilfe der Immuntherapie kann eine Person mit Heuschnupfen unempfindlich gegenüber den Pollen gemacht werden, auf die sie überempfindlich reagiert. Dies geschieht, indem über einen längeren Zeitraum eine kleine Menge Allergene verabreicht wird. Dies kann einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren umfassen. Der Vorteil ist, dass sich der Körper langsam an das Allergen gewöhnt, wodurch die Reaktion im Laufe der Zeit schwächer ausfällt.

Die Immuntherapie wird in Form von Injektionen und Tabletten verabreicht. Beispiele hierfür sind: Pollinex, Alutard, Grazax und Oralair (Tablettenform). Die Wirksamkeit der Immuntherapie mit Allergenextrakten von Gräserpollen ist nachgewiesen. Die Behandlung verringert die Symptome, beseitigt sie jedoch nicht vollständig. Es ist sehr wichtig, dass die Mittel regelmäßig eingenommen oder verabreicht werden, da sonst die Wirksamkeit rasch nachlässt. Die Behandlung beginnt in der Regel 4 Monate vor dem erwarteten Beginn der Heuschnupfensaison.

Zusätzliche Risiken und Nebenwirkungen

Von manchen Antihistaminika-Tabletten können Sie schläfrig werden. Fahren Sie dann kein Auto, wenn dies der Fall ist.

Die Nebenwirkungen von Kortikosteroiden sind:

  • Trockene oder gereizte Nase und Rachen
  • Nasenbluten
  • Unangenehmer Geruch oder Geschmack
  • Vermindertes Sehvermögen

Die Nebenwirkungen von Medikamenten zur Immuntherapie sind wie folgt:

  • Halsreizung
  • Juckreiz im Mund
  • Kopfschmerzen
  • Schwellung um die Injektionsstelle
  • Schwindel
  • Tränende Augen
  • Pfeifende Atmung
Wie kann man Heuschnupfen vorbeugen?

Heuschnupfen lässt sich nicht verhindern. Sie können versuchen, den Kontakt mit Blütenstaub und Pollen so weit wie möglich zu vermeiden, indem Sie die oben genannten Empfehlungen befolgen. Suchen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt auf, wenn Sie sehr starke Beschwerden haben. Das Vermeiden von Pollen ist leider nicht einfach, da während der Blütezeit überall Pollen in der Luft sind, die über die Luft in die Augen oder nach dem Einatmen in die Nase gelangen.

Haben Sie noch Fragen zu Heuschnupfen? Dokteronline kann Ihnen weiterhelfen. Auf unserer Website können Sie eine Beratung mit einer in der EU registrierten Ärztin oder einem Arzt vereinbaren, die bzw. der Sie weiter betreuen und gegebenenfalls die passende Behandlung verschreiben kann.

Quellen

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