Im Behandlungsplan der Ärztin oder des Arztes wird zunächst eine sogenannte nicht-medikamentöse Strategie besprochen. Dabei geht es um Lebensstiländerungen, durch die die Beschwerden möglicherweise besser kontrolliert werden können. Es bestehen klare Zusammenhänge zwischen Ausdauer, Adipositas und dem Grad der Asthmakontrolle. Je nach Häufigkeit der Beschwerden werden anschließend Medikamente verschrieben. Bei seltenen Asthmaanfällen wird bei Bedarf ein kurz wirksames β2-Sympathomimetikum wie Salbutamol oder Terbutalin empfohlen. Treten die Beschwerden häufiger als dreimal pro Woche auf, erfolgt eine Umstellung auf ein inhalatives Kortikosteroid wie Beclometason, Budesonid, Ciclesonid oder Fluticason oder, bei anhaltenden lokalen Nebenwirkungen, auf Montelukast.
Ein inhalatives Kortikosteroid kann mit einem lang wirksamen β2-Sympathomimetikum wie Formoterol oder Salmeterol kombiniert werden, wenn die Wirkung nicht ausreicht. Ist das Asthma nach drei Monaten mit diesen Maßnahmen noch nicht kontrolliert, erfolgt in der Regel eine Überweisung in die fachärztliche Betreuung. In diesem Fall spricht man von „schwer behandelbarem Asthma“.
Medikamente
Bei seltenen Asthmabeschwerden (zweimal pro Woche oder weniger) wird die bedarfsweise Anwendung eines kurz wirksamen β2-Sympathomimetikums (wie Salbutamol) empfohlen.
Bei häufigeren Beschwerden (dreimal pro Woche oder öfter) und häufigerer Anwendung des kurz wirksamen β2-Sympathomimetikums wird eine Erhaltungstherapie mit einem inhalativen Kortikosteroid (ICS) empfohlen.
Wenn damit keine ausreichende Asthmakontrolle erreicht wird, kann ein lang wirksames β2-Sympathomimetikum hinzugefügt werden.
Alternative Behandlungen
Es gibt mehrere alternative Behandlungsmöglichkeiten. Diese sind niemals als Ersatz für eine reguläre Therapie gedacht, können jedoch als ergänzende Maßnahme sehr hilfreich sein. Informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt stets, wenn Sie alternative Behandlungen in Erwägung ziehen.
- Es sind homöopathische Mittel erhältlich, die positive Effekte auf das Immunsystem haben können. Sie können diese Mittel selbst kaufen oder sich von einer homöopathischen Fachperson beraten lassen. Ein wissenschaftlicher Nachweis hierfür liegt jedoch nicht vor.
- Akupunktur, eine jahrhundertealte östliche Behandlungsmethode, kann ebenfalls gute Ergebnisse erzielen. Die Akupunkteurin oder der Akupunkteur versucht, mit feinen Nadeln gestörte Energieströme wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Auch hierfür gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis.
- Atemtherapie ist stets eine sehr gute ergänzende Behandlung. Physiotherapeut:innen und Logopäd:innen bieten diese häufig an, nicht nur für Asthmapatient:innen, sondern auch bei anderen Erkrankungen. Eine gute Atmung in Ruhe und bei Belastung ist immer erstrebenswert.
- Anthroposophische Behandlungen können sehr vielfältig sein. Sie umfassen Bewegungstherapie, Ernährungsempfehlungen, Medikamente und Massagen.
- Naturheilkundliche und phytotherapeutische Behandlungen nutzen traditionelles Kräuterwissen, kombiniert mit moderner wissenschaftlicher Forschung. Es werden Kräuter, Massagen und angepasste Ernährung eingesetzt.
- Wenn Stress und Emotionen bei Ihnen Anfälle auslösen können, ist Yoga eine sehr gute alternative Unterstützung. Sie lernen, Körper und Geist ins Gleichgewicht zu bringen und eine gute Atmung zu entwickeln, sodass Sie Stress und Emotionen besser bewältigen können.
Lebensstiländerungen
Ihr Lebensstil hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie stark Sie unter den Beschwerden leiden, die mit Asthma einhergehen. Wie Sie wissen, ist Asthma eine chronische Erkrankung, dennoch gibt es Möglichkeiten, Ihr Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.
Die folgenden Anpassungen Ihres Lebensstils sind besonders effektiv:
- Informieren Sie Ihr Umfeld darüber, dass Sie Asthma haben. So kann Rücksicht genommen werden und es entsteht Verständnis, wenn Sie bestimmte Aktivitäten oder Umgebungen meiden.
- Wenn Sie rauchen, ist ein Rauchstopp selbstverständlich. Es ist zudem ratsam, sich nicht in Räumen aufzuhalten, in denen geraucht wird – jede Zigarette in Ihrer Nähe ist eine zu viel. Vermeiden Sie Passivrauchen.
- Wenn Sie positiv auf Allergene getestet wurden, ist das Meiden dieser allergischen Auslöser besonders wichtig, um Anfälle zu verhindern. Bei nicht-allergischem Asthma gilt dies insbesondere für Umgebungen mit viel Autoverkehr und bestimmte Wetterlagen, bei denen ein erhöhtes Risiko für Smog besteht. In verschiedenen Wetter-Apps gibt es oft spezielle Symbole, die das Risikoniveau für Asthmapatient:innen anzeigen.
- Bei allergischem Asthma können Maßnahmen gegen Hausstaubmilben sehr wirksam sein.
- Achten Sie auf eine gute Kondition. Mit verbesserter Kondition und Ausdauer werden auch die Anfälle weniger heftig.
- Auch Ihr BMI ist von Bedeutung. Adipositas steht in Zusammenhang mit einer schlechteren Asthmakontrolle, einer verminderten Reaktion auf Kortikosteroide und einem verringerten Atemwegsdurchmesser, selbst nach Korrektur des Lungenvolumens.