Asthma

Asthma (Asthma bronchiale, bronchiales Asthma) zählt gemeinsam mit COPD zu den sogenannten obstruktiven Lungenerkrankungen. Asthma ist eine chronische Entzündung der Lunge, aufgrund derer im Jahr 2017 schätzungsweise 641.000 Personen eine Hausärztin, einen Hausarzt oder eine Fachärztin bzw. einen Facharzt aufgesucht haben. Im Kindesalter ist die Diagnose oft schwierig zu stellen, und glücklicherweise verwachsen sich die Beschwerden bei vielen Kindern im Laufe der Zeit. Durch die chronische Entzündung verengen sich die Atemwege, wodurch es zu Atemnot, pfeifender Atmung und Husten kommen kann. Auch in beschwerdefreien Phasen bleiben die Atemwege weiterhin entzündet. Grippe und Erkältungen können die Symptome verschlimmern, ebenso wie bestimmte Auslöser. Diese Auslöser und die Reaktionen darauf können von Person zu Person, von Saison zu Saison und sogar von Tag zu Tag unterschiedlich sein.

Asthma kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und Sie in Ihren alltäglichen Aktivitäten einschränken. Je mehr Sie jedoch über Asthma und die Reaktionen Ihres Körpers auf bestimmte Auslöser wissen, desto besser können Sie mit gezielten Anpassungen Ihres Lebensstils Ihre Lebensqualität deutlich steigern.

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Was ist Asthma?

Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege, bei der diese verengt und überempfindlich sind. Betroffene leiden häufig unter Atemnot oder pfeifender Atmung, sie husten viel und sind infolge der Erkrankung oft müde. Die Auslöser, die die Beschwerden hervorrufen, unterscheiden sich von Person zu Person, von Saison zu Saison und sogar von Tag zu Tag. Man unterscheidet zwischen allergischen und nicht-allergischen Auslösern, und die dadurch verursachten Beschwerden treten in kurzen oder langanhaltenden Anfällen auf.

Was sind die Ursachen von Asthma?

Die Wissenschaft hat bislang noch nicht eindeutig geklärt, was Asthma verursacht. Klar ist jedoch, dass die Vererbung eine wesentliche Rolle spielt. Wenn beide Elternteile an Asthma oder einer Allergie leiden, beträgt das Risiko für das Kind, an Asthma zu erkranken, 70 %. Liegt die Erkrankung nur bei einem Elternteil vor, sinkt das Risiko auf 50 %. Auch Umweltfaktoren können bei der Entstehung von Asthma (und Allergien) im späteren Leben eine Rolle spielen. Nach häufiger Exposition gegenüber bestimmten Stoffen kann sich beispielsweise eine Allergie entwickeln. Dennoch ist auch hier der genetische Faktor entscheidend. Die Veranlagung muss bereits von Geburt an vorhanden sein.

Welche Formen von Asthma gibt es?

Asthma wird in vier Formen unterteilt, wobei Überschneidungen möglich sind. Nachfolgend werden die verschiedenen Formen von Asthma kurz erläutert:

  • Allergisches Asthma: Dies ist eine der häufigsten Formen von Asthma. Bei dieser Form besteht eine Allergie gegen bestimmte Stoffe, die beim Einatmen zu Atemnot führen. Diese Stoffe werden als Auslöser bezeichnet. Allergische Auslöser sind zum Beispiel Ausscheidungen von Hausstaubmilben, Pollen von Bäumen, Gräsern und Unkräutern, Hautschuppen von Tieren, Schimmelpilze, bestimmte Nahrungsmittel (wie Schalentiere und Nüsse) sowie berufsbedingte Allergene (z. B. bei Maler:innen, Friseur:innen, Bäcker:innen und Paprikazüchter:innen). Beim Einatmen dieser Stoffe produziert der Körper Histamin, was die allergische Reaktion auslöst.
  • Nicht-allergisches Asthma: Hierbei kommt es ebenfalls zu Atemnot beim Einatmen bestimmter Stoffe, jedoch ohne allergische Reaktion. Bekannte nicht-allergische Auslöser sind virale Atemwegsinfektionen, Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitsschwankungen, Tabakrauch, Parfums, Sprays, Hautpflegeprodukte, Waschmittel, stechende Gerüche (wie Brat- und Farbdämpfe) sowie Luftverschmutzung (wie Feinstaub).
  • Belastungsasthma: Bei dieser Form tritt Atemnot bei körperlicher Anstrengung auf. Es kann ein Medikament in einem Inhalator verschrieben werden, das vor Beginn der sportlichen Aktivität eingenommen wird, um Beschwerden zu minimieren. Personen mit Belastungsasthma profitieren davon, Aktivitäten langsam zu beginnen, damit sich die Lunge an den Übergang von Ruhe zu Anstrengung gewöhnen kann. Stress und Emotionen (sowohl positive als auch negative) können die Beschwerden verstärken, ebenso wie Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit. Besonders kalte und trockene Luft verschlimmert die Symptome bei Belastungsasthma.
  • Schweres Asthma: Dies wird als eigenständige Form von Asthma betrachtet. Glücklicherweise gibt es nur wenige Menschen mit schwerem Asthma. Diese Form ist schwer medikamentös zu kontrollieren und verursacht daher häufig erhebliche Beschwerden, sodass regelmäßige Krankenhausaufenthalte erforderlich sein können.
Wie können Sie Asthma erkennen?

Es gibt einige deutlich erkennbare Symptome von Asthma. Allerdings müssen diese nicht zwangsläufig auf Asthma hinweisen, da sie auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Nachfolgend werden die häufigsten Symptome beschrieben:

  • Atemnot. Bei einem Asthmaanfall kann das Gefühl entstehen, zu ersticken. Dies liegt daran, dass die Lunge mit Luft überfüllt ist, die nicht richtig ausgetauscht werden kann. Grundsätzlich ist dies nicht gefährlich. Setzen Sie sich bei einem Asthmaanfall aufrecht hin und befreien Sie Ihre Atemwege, indem Sie beispielsweise einen Schal oder die oberen Knöpfe eines Hemdes öffnen.
  • Ein sehr deutliches Symptom ist eine pfeifende Atmung. Diese entsteht, weil sich Luftröhre und Bronchien verengen und die umliegenden Muskeln verkrampfen. Auch eine raue Atmung, wenn Nase oder Hals tagsüber „verstopft“ sind, kann auftreten.
  • Kurzatmigkeit, wenn Sie rasch außer Atem geraten und nach Luft schnappen, ist häufig ein Symptom, das auf Asthma hinweisen kann.
  • Schließlich ist ein Mangel an Energie eine naheliegende Folge von Asthma. Schlechter Schlaf und Atemprobleme während des Tages führen zu Erschöpfung.

Asthma wird häufig mit COPD verwechselt. Dennoch unterscheiden sich diese beiden Erkrankungen in wesentlichen Punkten:

  • Während Asthma einen klaren genetischen Faktor aufweist, ist COPD meist eine Folge des Rauchens.
  • Asthma tritt in Anfällen auf, COPD ist dauerhaft vorhanden.
  • Asthma kann in allen Altersgruppen auftreten, COPD meist erst nach dem 40. Lebensjahr.
  • Der Verlauf von Asthma ist überwiegend günstig und mit Erhaltungsmedikation gut zu kontrollieren. COPD ist chronisch und verschlechtert sich im Laufe der Zeit.
  • Die Lebenserwartung bei Asthmapatient:innen ist normal, bei COPD verringert.
  • Die Lungenfunktion ist bei optimaler Behandlung von Asthma normal, bei COPD-Patient:innen auch bei optimaler Behandlung eingeschränkt.
Kann ich selbst etwas gegen Asthma tun?

Mit Ihrem Lebensstil können Sie wesentlich dazu beitragen, seltener und weniger schwere Asthmaanfälle zu erleiden. Sie können auf eine gesunde Lebensweise und Ernährung achten, ein gesundes Körpergewicht halten und Ihre Kondition verbessern. Es hilft zudem, Auslöser, auf die Sie empfindlich reagieren, zu meiden und Maßnahmen gegen bestimmte Allergene zu ergreifen. Zudem ist es wichtig, die Ihnen verschriebenen Medikamente gewissenhaft einzunehmen.

Was sind die Behandlungen?

Im Behandlungsplan der Ärztin oder des Arztes wird zunächst eine sogenannte nicht-medikamentöse Strategie besprochen. Dabei geht es um Lebensstiländerungen, durch die die Beschwerden möglicherweise besser kontrolliert werden können. Es bestehen klare Zusammenhänge zwischen Ausdauer, Adipositas und dem Grad der Asthmakontrolle. Je nach Häufigkeit der Beschwerden werden anschließend Medikamente verschrieben. Bei seltenen Asthmaanfällen wird bei Bedarf ein kurz wirksames β2-Sympathomimetikum wie Salbutamol oder Terbutalin empfohlen. Treten die Beschwerden häufiger als dreimal pro Woche auf, erfolgt eine Umstellung auf ein inhalatives Kortikosteroid wie Beclometason, Budesonid, Ciclesonid oder Fluticason oder, bei anhaltenden lokalen Nebenwirkungen, auf Montelukast.

Ein inhalatives Kortikosteroid kann mit einem lang wirksamen β2-Sympathomimetikum wie Formoterol oder Salmeterol kombiniert werden, wenn die Wirkung nicht ausreicht. Ist das Asthma nach drei Monaten mit diesen Maßnahmen noch nicht kontrolliert, erfolgt in der Regel eine Überweisung in die fachärztliche Betreuung. In diesem Fall spricht man von „schwer behandelbarem Asthma“.

Medikamente

Bei seltenen Asthmabeschwerden (zweimal pro Woche oder weniger) wird die bedarfsweise Anwendung eines kurz wirksamen β2-Sympathomimetikums (wie Salbutamol) empfohlen.

Bei häufigeren Beschwerden (dreimal pro Woche oder öfter) und häufigerer Anwendung des kurz wirksamen β2-Sympathomimetikums wird eine Erhaltungstherapie mit einem inhalativen Kortikosteroid (ICS) empfohlen.

Wenn damit keine ausreichende Asthmakontrolle erreicht wird, kann ein lang wirksames β2-Sympathomimetikum hinzugefügt werden.

Alternative Behandlungen

Es gibt mehrere alternative Behandlungsmöglichkeiten. Diese sind niemals als Ersatz für eine reguläre Therapie gedacht, können jedoch als ergänzende Maßnahme sehr hilfreich sein. Informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt stets, wenn Sie alternative Behandlungen in Erwägung ziehen.

  • Es sind homöopathische Mittel erhältlich, die positive Effekte auf das Immunsystem haben können. Sie können diese Mittel selbst kaufen oder sich von einer homöopathischen Fachperson beraten lassen. Ein wissenschaftlicher Nachweis hierfür liegt jedoch nicht vor.
  • Akupunktur, eine jahrhundertealte östliche Behandlungsmethode, kann ebenfalls gute Ergebnisse erzielen. Die Akupunkteurin oder der Akupunkteur versucht, mit feinen Nadeln gestörte Energieströme wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Auch hierfür gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis.
  • Atemtherapie ist stets eine sehr gute ergänzende Behandlung. Physiotherapeut:innen und Logopäd:innen bieten diese häufig an, nicht nur für Asthmapatient:innen, sondern auch bei anderen Erkrankungen. Eine gute Atmung in Ruhe und bei Belastung ist immer erstrebenswert.
  • Anthroposophische Behandlungen können sehr vielfältig sein. Sie umfassen Bewegungstherapie, Ernährungsempfehlungen, Medikamente und Massagen.
  • Naturheilkundliche und phytotherapeutische Behandlungen nutzen traditionelles Kräuterwissen, kombiniert mit moderner wissenschaftlicher Forschung. Es werden Kräuter, Massagen und angepasste Ernährung eingesetzt.
  • Wenn Stress und Emotionen bei Ihnen Anfälle auslösen können, ist Yoga eine sehr gute alternative Unterstützung. Sie lernen, Körper und Geist ins Gleichgewicht zu bringen und eine gute Atmung zu entwickeln, sodass Sie Stress und Emotionen besser bewältigen können.

Lebensstiländerungen

Ihr Lebensstil hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie stark Sie unter den Beschwerden leiden, die mit Asthma einhergehen. Wie Sie wissen, ist Asthma eine chronische Erkrankung, dennoch gibt es Möglichkeiten, Ihr Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.

Die folgenden Anpassungen Ihres Lebensstils sind besonders effektiv:

  • Informieren Sie Ihr Umfeld darüber, dass Sie Asthma haben. So kann Rücksicht genommen werden und es entsteht Verständnis, wenn Sie bestimmte Aktivitäten oder Umgebungen meiden.
  • Wenn Sie rauchen, ist ein Rauchstopp selbstverständlich. Es ist zudem ratsam, sich nicht in Räumen aufzuhalten, in denen geraucht wird – jede Zigarette in Ihrer Nähe ist eine zu viel. Vermeiden Sie Passivrauchen.
  • Wenn Sie positiv auf Allergene getestet wurden, ist das Meiden dieser allergischen Auslöser besonders wichtig, um Anfälle zu verhindern. Bei nicht-allergischem Asthma gilt dies insbesondere für Umgebungen mit viel Autoverkehr und bestimmte Wetterlagen, bei denen ein erhöhtes Risiko für Smog besteht. In verschiedenen Wetter-Apps gibt es oft spezielle Symbole, die das Risikoniveau für Asthmapatient:innen anzeigen.
  • Bei allergischem Asthma können Maßnahmen gegen Hausstaubmilben sehr wirksam sein.
  • Achten Sie auf eine gute Kondition. Mit verbesserter Kondition und Ausdauer werden auch die Anfälle weniger heftig.
  • Auch Ihr BMI ist von Bedeutung. Adipositas steht in Zusammenhang mit einer schlechteren Asthmakontrolle, einer verminderten Reaktion auf Kortikosteroide und einem verringerten Atemwegsdurchmesser, selbst nach Korrektur des Lungenvolumens.
Quellen

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