Ekzem

Es gibt zahlreiche Arten von Ekzemen. Diese manifestieren sich als rote Flecken oder Areale, Knötchen, Bläschen, Schuppungen und/oder lokale Schwellungen, die nicht ansteckend sind. Der Hautausschlag stellt den sichtbaren Teil des Ekzems dar, jedoch ist der nahezu immer damit verbundene, mitunter ausgeprägte Juckreiz nicht sichtbar. Darüber hinaus ist auch ein psychischer Aspekt zu berücksichtigen: Betroffene können sich unsicher fühlen und sich aufgrund der geschädigten, entstellenden Haut schämen. Die Behandlung des Ekzems zielt darauf ab, das Ekzem und den Juckreiz zu lindern und gegebenenfalls psychologische Unterstützung zu bieten.

Behandlungen bei Ekzem

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Was ist Ekzem?

Ekzem ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die durch eine Entzündungsreaktion der Haut ausgelöst wird. Dadurch entstehen rote, schuppende Areale, Knötchen, Schwellungen, Risse oder Krusten. Mitunter ist der Ausschlag auch nässend. Ekzem geht häufig mit starkem Juckreiz einher.

Was sind die Ursachen von Ekzem?

Die nachfolgenden Ursachen und Faktoren beeinflussen das Auftreten von Ekzem:

  • Veranlagung (familiäre Häufung), dies ist der wichtigste Auslöser
  • Klimatische Faktoren wie trockene und/oder kalte Luft
  • Erkrankungen
  • Stress und Anspannung
  • Hautbakterien
  • Chemische Produkte wie Hautpflegeprodukte
  • Spülmittel
  • Schwitzen
  • Bestimmte Textilien, Wolle, Nylon
Welche Formen von Ekzem gibt es?

Es existieren verschiedene Formen von Ekzemen. Die häufigsten sind:

Konstitutionelles oder atopisches Ekzem

Dies ist die am häufigsten vorkommende Form. Dieses Ekzem weist eine erbliche Komponente auf. Es kann am gesamten Körper auftreten.

Seborrhoisches Ekzem

Diese Form tritt etwas häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Sie manifestiert sich häufig im Gesicht, an der Nase, am Kopf, an den Augenbrauen, Wimpern, im Bartbereich oder rund um die Ohren.

Kontaktekzem

Dieses Ekzem wird in allergisches Kontaktekzem und irritatives Kontaktekzem unterteilt. Beim allergischen Kontaktekzem kann ein bestimmtes Produkt unmittelbar oder nach einiger Zeit eine Allergie auslösen. Irritatives Kontaktekzem wird durch wiederholten Kontakt mit (meist) Wasser und Seife oder einem anderen feuchten Produkt verursacht.

Nummuläres Ekzem

Dies ist ein chronisches Ekzem mit münzförmigen Arealen, vorwiegend an den Beinen.

Dyshidrotisches Ekzem (akrovesikuläres Ekzem)

Diese Form tritt häufig an Händen und Füßen auf. Besonders Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sind betroffen.

Tylotisches Ekzem oder ragadiformes Ekzem

Das tylotische oder ragadiforme Ekzem ist eine hartnäckige Form des Handekzems.

Wie können Sie Ekzem erkennen?

Je nach Ekzemform unterscheiden sich die Erscheinungsbilder und betroffenen Körperstellen. Nachfolgend die Symptome je Ekzemform.

Konstitutionelles oder atopisches Ekzem

Dies ist die häufigste Form. Dieses Ekzem weist eine erbliche Komponente auf. Das Ekzem ist wie folgt zu erkennen:

  • Es kann am gesamten Körper auftreten
  • Es geht mit (starkem, quälendem) Juckreiz einher
  • Es kann bereits im Säuglingsalter auftreten (Milchschorf), ist jedoch nicht altersgebunden
  • Es verursacht Rötung, Schwellung, Bläschen, Knötchen, Nässen, Krusten, Schuppung und Verdickung der Haut
  • Bei Erwachsenen in den Ellenbeugen, Kniekehlen, an Händen und Füßen
  • Der Verlauf ist wechselhaft
  • Im Allgemeinen besteht eine trockene Haut

Seborrhoisches Ekzem

Diese Form tritt häufig auf. Sie kommt etwas häufiger bei Männern als bei Frauen vor. Die Symptome sind:

  • Juckreiz mit oder gelbliche, schuppende Areale
  • Häufig im Gesicht, an der Nase, am Kopf, an den Augenbrauen, Wimpern, im Bartbereich oder rund um die Ohren
  • Verschlechterung bei Stress, Kälte und Trockenheit
  • Verschlechterung durch das Tragen von Kopfbedeckungen, Hauben

Kontaktekzem

Dieses Ekzem wird in allergisches Kontaktekzem und irritatives Kontaktekzem unterteilt. Beim allergischen Kontaktekzem kann ein bestimmtes Produkt unmittelbar oder nach einiger Zeit eine Allergie auslösen. Die allergische Reaktion kann sich im Körper ausbreiten. Es gibt zahlreiche Produkte, die Kontaktekzem verursachen können: Parfum, Make-up, Schmuck, Latex (Handschuhe), Blumen, Haarprodukte. Bei bestimmten Berufsgruppen (Friseur:innen, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Reinigungskräfte usw.) ist das Risiko für Kontaktekzem erhöht. Irritatives Kontaktekzem wird durch wiederholten Kontakt mit (meist) Wasser und Seife oder einem anderen feuchten Produkt verursacht. Einige Substanzen verursachen in Kombination mit Sonnenlicht das sogenannte photoallergische Kontaktekzem (dies kann bei bestimmten Medikamenten, Parfums, Sonnenschutzmitteln auftreten). Die Symptome des Kontaktekzems sind:

  • Roter, juckender Ausschlag mit Schuppen, Knötchen, Bläschen, Rissen oder Krusten an den Stellen, an denen die Haut mit dem Produkt in Kontakt gekommen ist
  • Mitunter ist die Haut geschwollen.

Akrovesikuläres Ekzem oder Bläschenekzem

Dieses Ekzem ist mitunter die Folge einer Pilzinfektion an den Füßen oder in der Leiste. Die Merkmale sind:

  • Juckende, klare Bläschen und mitunter sogar große Blasen in den Handflächen, zwischen den Fingern und/oder an den Fußsohlen und Zehen.

Nummuläres Ekzem

Dies ist ein chronisches Ekzem. Es ist gekennzeichnet durch:

  • Münzförmige, rote, schuppende Areale, Knötchen mit Schuppen, die zu größeren Arealen zusammenfließen können
  • Mitunter Krusten mit Rissen
  • Vorwiegend an den Beinen
  • Tritt bei jungen Erwachsenen häufiger bei Frauen auf
  • Tritt bei älteren Menschen häufiger bei Männern auf
  • Kommt häufiger in den kalten Monaten vor

Tylotisches Ekzem

Das tylotische Ekzem ist ein Handekzem mit chronischem Verlauf. Die Merkmale sind:

  • Schwielen an den Handflächen und der Beugeseite der Finger
  • Kleine, schmerzhafte Risse
  • Häufig auch an den Fußsohlen
  • Vor allem bei Männern

Craquelé-Ekzem oder asteatotisches Ekzem

Die Merkmale sind:

  • Kleine Risse auf der (zu) trockenen Haut der Unterschenkel
  • Schuppige Haut
  • Schmerzen und Juckreiz
  • Vor allem bei älteren Menschen
  • Verschlechterung in trockenen Kälteperioden

Hypostatisches Ekzem

Hypostatisches Ekzem wird dadurch verursacht, dass die Venen in den Beinen das Blut nicht ausreichend abtransportieren, wodurch Krampfadern entstehen. Aus noch unbekannter Ursache entsteht eine Entzündung, die Ekzem verursachen kann. Die Merkmale sind:

  • Ein nässender Ausschlag an den Unterschenkeln
  • Rötung, Krusten, Schuppen
  • Geschwollene Unterschenkel (Ödem)
  • Tritt vor allem bei älteren Menschen auf
Kann ich selbst etwas gegen Ekzem und Juckreiz tun?

Bitte beachten Sie, dass Ekzem weder ansteckend noch unhygienisch ist. Sie können einige Verhaltensregeln befolgen, um Ekzem entgegenzuwirken:

  • Vermeiden Sie Kratzen, so schwierig es auch sein mag. Kratzen hält das Ekzem aufrecht oder verschlimmert es
  • Halten Sie Ihre Nägel kurz
  • Führen Sie ein Juckreiz-Tagebuch
  • Suchen Sie Ablenkung, wenn Sie Juckreiz verspüren
  • Achten Sie darauf, dass die Haut fettig und geschmeidig bleibt
  • Wählen Sie unparfümierte Hautprodukte
  • Baden oder duschen Sie nicht zu lange und achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist, idealerweise handwarm bei 37°C
  • Verwenden Sie keine Seife
  • Verwenden Sie neutrale Waschmittel
  • Tragen Sie luftige Baumwollkleidung, vermeiden Sie Wolle und grobe Fasern, vermeiden Sie synthetische Kleidung
  • Vermeiden Sie Stress
Was sind die Behandlungen?

Die Auswahl der Behandlung durch die Ärztin oder den Arzt richtet sich selbstverständlich nach der Art und dem Schweregrad des Ekzems sowie nach dem Ausmaß der Beschwerden einschließlich des Juckreizes. Bei Ekzem ist die Hautbarriere gestört. Sie hält Feuchtigkeit weniger gut, trocknet schneller aus, wodurch die Haut weniger gut gegen schädliche Einflüsse geschützt ist. Bei milden Formen von Ekzem kann die Ärztin oder der Arzt eine fetthaltige Salbe oder Creme ohne Medikamente wählen, um den Feuchtigkeitsgehalt der Haut zu erhöhen und die Haut weniger trocken und wieder geschmeidig zu machen. Brennende rote Stellen, Risse und Juckreiz werden reduziert. Bei nässendem Ekzem wird eine Cremebasis bevorzugt, bei trockenem Ekzem eine Salbe oder Fettcreme.Folgende Produkte kommen in Betracht:

  • Cetomacrogolcreme FNA (nässendes Ekzem)
  • Lanettecreme FNA
  • Vaselinecetomacrogolcreme FNA
  • Cetomacrogolsalbe FNA
  • Vaselinelanettecreme FNA
  • Lanettesalbe FNA (trockenes Ekzem)
  • Kühlsalbe FNA
  • Paraffin/Vaseline Salbe FNA

Wenn die nicht-medikamentösen Salben und Cremes nicht ausreichend helfen, wird auf eine Kombination dieser Mittel mit Medikamenten umgestellt. Bei seborrhoischem Ekzem am Kopf oder Bart kann zunächst ein mildes Shampoo, gegebenenfalls mit Zinkpyrithion oder Pirocton, gewählt werden. Die Verwendung von Kosmetika wird nicht empfohlen. Tragen Sie keine Kopfbedeckung, denn Sonnenlicht ist förderlich, jedoch ist auf Sonnenbrand zu achten. Bei Kontaktekzem ist es wichtig, das auslösende Produkt zu identifizieren. Beispielsweise Nickel in Schmuck oder Parfum – in diesem Fall ist es einfach, diese Produkte zu meiden. Wenn bei Bläschenekzem eine Pilzinfektion an anderer Stelle im Körper die Ursache ist, kann das Ekzem verschwinden, wenn die Pilzinfektion behandelt wird. Bei hypostatischem Ekzem helfen Kompressionsstrümpfe, um die Flüssigkeit in den Beinen (Ödem) zu reduzieren.

Medikamente

Wenn die nicht-medikamentösen Salben und Cremes nicht ausreichend helfen, wird bei einer mäßigen Form des Ekzems eine lokale Therapie mit Kortikosteroiden aus einer möglichst niedrigen Klasse gewählt. Diese sind in vier Klassen nach Stärke eingeteilt: Klasse 1 ist die schwächste, Klasse 4 die stärkste. Bei nässendem Ekzem wird ein Kortikosteroid auf Crembasis bevorzugt, bei trockenem Ekzem auf fetthaltiger Basis (Salbe oder Fettcreme):

  • Hydrocortison Creme/Lotion/Vaselinecreme FNA (Acetat)
  • Hydrocortison Creme/Salbe FNA
  • Hydrocortison Salbe, 2-mal täglich

Der Vorteil der gleichzeitigen Anwendung einer fetthaltigen Salbe oder Creme besteht darin, dass weniger Kortikosteroide benötigt werden. Diese Mittel werden kurzfristig eingesetzt, 1 bis 2 Wochen (außer bei wiederkehrendem Ekzem), danach wird die Behandlung mit Hydrocortison Salbe oder Creme ausgeschlichen. Bei unzureichender Wirkung wird eine lokale Therapie mit einem der folgenden Kortikosteroide der Klasse 2 gewählt:

  • Clobestan
  • Lumetason
  • Hydrocortisonbutyrat
  • Triamcinolonacetonid (dermatologisch)

Auch hier wieder in Kombination mit einer fetthaltigen Salbe oder Creme ohne Medikamente. Bei unzureichender Wirkung wird auf ein Kortikoid der Klasse 3 umgestellt. Bei einer schweren Form des Ekzems kann die Ärztin oder der Arzt eines der lokalen Kortikosteroide der Klasse 3 und eine Creme oder Salbe ohne Medikamente wählen:

  • Betamethason (dermatologisch)
  • Desoimetason
  • Fluticason (dermatologisch)
  • Mometason (dermatologisch)

Bei Besserung nach 1 bis 2 Wochen werden die Kortikosteroide ausgeschlichen. Wenn eine Resistenz gegen Kortikoide bei konstitutionellem Ekzem oder bei Kontaktekzem aufgetreten ist, kann gewählt werden:

  • Elidel
  • Protopic

Bei seborrhoischem Ekzem: Wenn das Ekzem durch die nicht-medikamentöse Behandlung nicht besser wird, kann eine dieser Behandlungen gewählt werden, bis die Krusten oder Schuppen verschwunden sind:

  • Ketoconazol Creme, diese hat einen unangenehmen Geruch und kann Haarausfall sowie Haarverfärbungen verursachen
  • Selensulfid, ausschließlich auf behaarter Kopfhaut

Gegebenenfalls kann Harnstoff oder Salicylsäure hinzugefügt werden, um dicke Krusten rascher zu entfernen. Diese dürfen nicht an den Augen oder Schleimhäuten angewendet werden.

Alternative Behandlungen

Cremes (ohne Rezept) auf Basis von Kamille, Süßholz und Zaubernuss wirken entzündungshemmend auf die Haut und könnten gegebenenfalls bei Ekzem angewendet werden. Echinaforce Creme wirkt ebenfalls entzündungshemmend und reduziert die Narbenbildung. Mentholsalbe hat eine kühlende Wirkung und kann gegen den Juckreiz helfen. Sie können auch ein Kühlpack in ein Tuch wickeln und auf die juckende oder schmerzende Stelle legen. Legen Sie ein Kühlpack niemals direkt auf die Haut, da es an der Haut haften bleiben kann.

Sie können ein Juckreiz-Tagebuch führen, um besser mit dem Juckreiz umzugehen. Dies kann unter Begleitung einer medizinischen Fachkraft erfolgen. Auch Entspannungsübungen können helfen, den Juckreiz zu lindern.

Lebensstiländerungen

Ekzem kann durch Stress, Schwitzen, Klimaveränderungen oder bestimmte Kleidung ausgelöst werden. Bei trockener Haut ist es wichtig, neutrale, feuchtigkeitsspendende Cremes wie Vaseline zu verwenden. Zu häufiges Duschen oder Baden oder zu viel Seife kann die Haut ebenfalls austrocknen. Es ist evident, dass Stress ein bedeutender Auslöser bei Hauterkrankungen wie Ekzem und Rosazea sein kann. Sorgen Sie für ausreichend Bewegung, genügend Entspannung, eine gute Work-Life-Balance und eine adäquate Selbstfürsorge. Ziehen Sie bei Bedarf psychologische Unterstützung in Erwägung.

Zusätzliche Risiken und Nebenwirkungen

Durch häufiges Kratzen kann die Haut verletzt werden. Dies kann zu Infektionen führen. Durch Kortikosteroide kann die Haut dünner werden und Dehnungsstreifen hinterlassen, die Haut kann auch heller werden. Dies kann als entstellend empfunden werden und mit Gefühlen der Unsicherheit einhergehen.

Wie können Sie Ekzem und Juckreiz vorbeugen?

Durch die Anwendung der richtigen Verhaltensregeln (siehe unter „Kann ich selbst etwas gegen Ekzem und Juckreiz tun“) können Sie Ekzem und Juckreiz vorbeugen oder das Risiko verringern. Halten Sie Ihre Haut mit Creme oder Salbe (siehe unter „Bei den meisten milden Formen von Ekzem“) oder einer anderen unparfümierten Creme geschmeidig. Konsultieren Sie eine Ärztin oder einen Arzt, wenn Sie erneut oder verstärkt unter Ekzem leiden.

Quellen

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